Umweltbewusst einkaufen

Wir in Deutschland können alles kaufen was wir wollen. Dazu noch beste Qualität zu immer niedrigeren Preisen – jedenfalls erwartet der Kunde das. Ob das nun immer sinnvoll ist, möchte ich heute klären oder zumindest Denkanstöße geben.

Wo kommen unsere Produkte die wir in Deutschland kaufen eigentlich her?

  • Tomaten und Melonen aus Italien
  • Bananen vom afrikanischen Kontinent und Südamerika
  • Gurken aus Spanien
  • Wein aus Frankreich
  • Spielzeug aus China
  • Computerteile aus Taiwan

Warum kaufen wir die Produkte im Ausland? Warum kaufen wir so gut wie keine Erzeugnisse aus Deutschland? Die Antwort ist ganz einfach: Die Ware aus dem Ausland ist um Längen billiger. Das die Qualität von Skandal zu Skandal mal nicht gut ist, spielt bei den meisten Verbrauchern eine untergeordnete Rolle. Lieber wird zweimal billiger Müll gekauft, als das der Kunde etwas mehr bezahlt, aber dafür ein gutes (deutsches) Produkt bekommt.

Aber gehen wir mal weg von der Qualität. Sehen wir uns mal an, ob die nach Deutschland importierte Ware auch Umweltfreundlich ist. Schon bei einem leichten überfliegen der Produktpalette eines jeden Lebensmittelladens beantwortet die Frage nach dem Umweltschutz mit einem klaren nein. Die meisten Produkte legen tausende Kilomter zurück, bis sie bei uns auf dem Tisch landen. Der Energiebedarf um die Produkte aus aller Welt nach Deutschland zu bringen ist blanker Wahnsinn.

Die wirklichen Klimakiller sind zum einen die Schwerindustrie (z.B. Metallgewinnung und -verarbeitung) sowie der Endverbraucher. Der Endverbraucher, das sind wir alle – auch der, der diesen Blogbeitrag liest. Der Verbraucher entscheidet am Ende was den Markt belebt: Nachfrage und Angebot. Der Markt (= die Unternehmen und Konzerne) gibt jedes jahr viele Millionen Euro aus um Studien anfertigen zu lassen, die herausfinden was der Kunde (also wir) kaufen und was wir wollen und in welchen Mengen und in welcher Qualität und so weiter. Er reagiert z.T. auf Nachfrage und Wünsche sehr schnell. Eine Änderung der Angebote ist gewöhnlich innerhalb von wenigen Tagen(!) möglich. 

Ich möchte dies durch ein kleines beispiel verdeutlichen (Verbraucherbeispiel):

Angenommen 80% aller Kunden (also wir als Endverbraucher) kaufen nur noch Tomaten aus deutschem Anbau. Möglicherwerweise zahlen wir etwas mehr dafür, weil die Erzeugerkosten in Deutschland höher sind. Tomaten aus dem Ausland lassen sich also nicht mehr verkaufen und der Vertrieb bleibt auf seinen Importen sitzen. Hält das Kunsumverhalten des Verbrauchers an, wird das Unternehmen die Tomaten aus dem Ausland nicht mehr – oder stark reduziert im Sinne von weniger Ware – anbieten. Er wird sich umsehen, das er Tomaten aus Deutschland in sein Geschäft bekommt. Diese Nachfrage wird den Preis natürlich nochmals leicht ansteigen lassen, aber eines ist sicher: Umweltfreundlicher ist dies auf jeden Fall!

Fazit: Jeder muss beim Einkauf selbst entscheiden, was ihm die Umwelt, das Klima und unser blauer Planet wehrt ist.