Stromrechnung und Stromauto

So, jetzt ist es wieder soweit gewesen: Unsere Jahresstromabrechnung wurde erstellt. Und in diesem Jahr ist selbige besonders interessant.

Der Verbrauch liegt bei 2.370 kwh. Im Vorjahr lag der Verbrauch bei 2.400kwh. Der Verbrauch ist also in Summe so gut wie gleich. Jetzt könnte man meinen, das dies nix aufregendes ist, über das man einen Blogbeitrag schreiben müsste. Es gab jedoch Ende Februar 2020 eine Änderung. Ich habe meinen Renault Twizy – ein sehr kleines Elektroauto -, gegen einen Renault Kangoo Z.E. Bj. 2015 eingetauscht. Auch dies ist ein reines Elektroauto.

Der Unterschied zwischen dem Twizy und und dem Kangoo besteht darin, das die Batteriekapazität unterschiedlich ist. Der Twizy hat 6,2kwh (gemessen) benötigt, um von Null auf 100% in 3,5h zu laden. Der Kangoo hat eine Kapazität von 22kwh, würde man ihn von Null auf 100% laden. Gemessen habe ich das beim Kangoo Z.E. noch nicht.

Der Twizy hat eine Reichweite, je nach Jahreszeit, zwischen 60km (Winter) und 90km (Sommer). Laut Hersteller wird eine Reichweite von 80km zugesichert. Der Twizy hat keine Heizung. Hier wird im Winter gefroren.

Der Kangoo Z.E. hat, ebenfalls je nach Jahreszeit, eine Reichweite von 60km (Winter) bis 130km (Sommer). Laut Hersteller wird eine Reichweite von 105km zugesichert. Der Kangoo Z.E. verfügt über eine Heizung. Benutzt man diese, dann gehen etwa 1/3 der Reichweite verloren, bzw. sie wird in Wärme umgesetzt. Wenn man friert, schafft der Kangoo Z.E. im Winter auch seine 80km ganz locker.

Was der Verbrennungsmotor im Winter mehr an Sprit braucht, brauche ich mehr Strom. Bei Tesla ist das übrigens nicht so, weil die Akkus immer auf gleicher Temperatur gehalten werden. Aber gut. Wir wissen, das Tesla uns weit voraus ist.

Die Stadt Olching behindert die E-Mobilität, obwohl wir lustigerweise 5 Ladestationen im Ort haben. Aber dazu mehr Informationen, wenn ich mal Lust habe, mir den örtlichen Frust von der Seele zu schreiben.

Die Kurzfassung lautet: Wer in Olching eine Elektroauto kauft, der muss es auch Zuhause laden können, weil die Ladestationen in Olching – jede für sich – Probleme aufweist, welche die Nutzung sehr schwer oder unmöglich machen.

Und hier kommt jetzt meine Stromrechnung ins Spiel. Denn trotz eines Mehrbedarfs an Strom für das Elektroauto, wurde im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr Strom verbraucht. Das ist deshalb so wichtig, weil man immer wieder von dem Vorwurf hört, wir hätten nicht genug Strom für die Elektroautos. Diesen Vorwurf möchte ich bitte nicht mehr hören, weil ich das Gegenteil bewiesen habe.

Aber wie kommt es, das wir keinen Mehrbedarf an Strom hatten, obwohl das Elektroauto mindestens alle zwei Tage Zuhause aufgeladen wurde?

Dazu muss man wissen, das man das Elektroauto nicht jedes Mal von Null auf 100% aufladen muss. Ich fahre mit einem Diesel ja auch nicht erst dann zum Tanken, wenn die Tank-Warn-Leuchte aufleuchtet, oder? Man kann also nicht rechnen 22kwh * kwh-Preis * 180 Ladungsvorgänge. Es waren im letzten Jahr auch keine 180 Ladevorgänge. Da war das Wochenende, da war Urlaub zwischendurch und andere Zeiten, wo ich kein Auto brauchte. Außerdem hat die Batterie des Kangoo Z.E. nur noch eine Kapazität von 90% (laut Händler, der das geprüft hat)

Als nächstes erinnern wir uns, das ich bereits 2019 einen Blogbeitrag geschrieben hatte, wie man 800kwh Strom einsparen kann. Das kann man hier nochmal in Ruhe nachlesen:

Wie spart man 800kWh Strom? – Christian Tietgen – der Blog (negteit.de)

Das Thema Energiemanagement wurde von uns seit diesem Blogbeitrag natürlich weiter verfolgt. Das Ziel ist klar: Den Energiebedarf senken. Im Umkehrschluss haben wir es also geschafft, den Energiebedarf soweit zu senken, das unser Elektroauto – trotz größerer Batterie – nicht in der Stromrechnung explizit auftaucht.

Funfact: Im letzten Herbst sind neue Server angeschafft worden, welche 24h am Tag laufen müssen, weil sie teilweise vermietet sind. Außerdem sind noch einige andere Gerätschaften dazugekommen. Vor allem im Bereich Smart-Home haben wir letztes Jahr begonnen, die Wohnung damit auszustatten. Und, man glaubt es nicht, wir haben immer noch Luft nach oben, wenn es um Energieeinsparungen geht.

Was seit März 2020 auch anders ist: Meine Frau ist im Home-Office. Ich habe ihr hier einen Teil der Wohnung zu ihrem Büro umgebaut. Und natürlich brauchen PC, Bildschirme, Equipment … zwischen 8 und 10 Stunden pro Tag durchgehend Strom. Dadurch, das sie im Home-Office ist, sind wir praktisch nur mit dem elektrischen Kangoo Z.E. gefahren. Unser eigentliches „Hauptfahrzeug“, ein Toyota Prius (Hybrid)  steht seit Monaten fast still. Wir haben hier also zum einen eine Kostenersparnis, weil wir keinen Sprit brauchten, und zum anderen einen Verbesserung in unserer Gesamtumweltbilanz.

Ach so, und weil das für die Umweltbilanz wichtig ist: Wir beziehen Ökostrom.

Jetzt könnte man meinen, wir leben hier als Minimalisten. Ich kann versichern, das eher das Gegenteil der Fall ist. Ich gebe aber zu, das es positiv zu bewerten ist, eine Ausbildung als Elektroniker zu haben. Das hat den entscheidenden Vorteil, das man selbst denken kann, und nicht auf die Facebook-, Twitter, oder Youtube Akademie angewiesen ist. Social-Media sind inzwischen die reinsten Fakenews-Schleudern und somit völlig wertlos. Das die Berichterstattung durch die Presse ebenfalls durch Falschaussagen überschwemmt ist, ist auch nicht neu. Das ist übrigens der wohl einzige Punkt, bei dem ich der AfD sogar zustimmen muss. Leider ist es so. Lügenpresse ist in Deutschland Alltag.