Immer wieder kommt es vor, dass ich beeindruckt bin. Doch, so überheblich das auch klingen mag. Ab und zu können mich andere Menschen auf dem Planeten Erde beeindrucken. Das geht positiv als auch negativ. Aber das ist ja klar.
Kürzlich wurde diese Ehre dem „Mitteilungsblatt der Stadt Olching“ zuteil. Konkret geht es um die Ausgabe 129 vom 05.06.2019. In dieser Ausgabe schreibt die 2. Bürgermeisterin Maria Hartl (CSU), Olching habe schlechte Straßen. Und man müsse etwas dagegen tun. Insbesondere die Hauptstraße und die Staatsstraßen seien in einem schlechten Zustand. Sie bemängelt auch den Fahrlärm, welcher durch die schlechten Straßen entsteht – was bereits vor Jahren in Gutachten dokumentiert wurde … aber das nur nebenbei.
Die Politikerin stellt in dem Artikel fest, die Stadt Olching habe jetzt zum zweiten Mal, also „erneut“ wie es im Artikel steht, beim staatlichen Bauamt nachgefragt, ob und wann denn etwas passieren würde.
Gut, das ganze ist an sich löblich – keine Frage. Eine Politikerin, sogar eine Frau (<- heutzutage ganz wichtig), wendet sich an das staatliche Bauamt. Weil sie weiß, das Olching nicht für Staatsstraßen zuständig ist. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, und weist auch darauf hin, dass die Zuständigkeit der Staatsstraßen 2069 und 2345 und der Kreisverkehr am Roßhaupter Platz in Olching dringend sanierungsbedürftig sind. Und wäre Olching zuständig, dann wäre da schon etwas passiert.
Soweit so unsinnig. Die Kommunalpolitik aus SPD und CSU ist in Olching für ihre Untätigkeit bekannt. Und wir wissen spätestens seit der Vectoringgeschichte auch, das man im Rathaus darum bemüht ist, jegliche Entwicklung zu verhindern. Und das gilt auch in Sachen Straßenbau.
In Bayern findet alle 6 Jahre die Kommunalwahl statt. Im Frühjahr 2020 ist es mal wieder soweit. Und das bedeutet, dass die jetzige SPD/CSU Regierung in Olching schon 11,5 Jahre an der Macht ist. Oder sollte ich besser sagen 11,5 Jahre zementierter Stillstand?
In Bayern gibt es das staatliche Bauamt, welches auch für Staatsstraßen zuständig ist. Die Länge aller bayrischen Staatsstraßen beträgt rund 14.000km. Und alle vier Jahre werden die Straßen angeschaut, bewertet und ggf. saniert oder ausgebessert.
Mit anderen Worten: Die zuständige Behörde war schon zweimal da, und blieb untätig. Und das ist niemanden aufgefallen?
Sekunde mal eben. Doch. Mir. Wir schreiben das Jahr 2014, da schrieb ich schon mal zu dem Thema einen kleinen Absatz. Damals erntete ich für die kritischen Äußerungen ziemlich viel Gegenwind. Olching ist ja soooo schön.
Nur fünf Jahre hat es gedauert, bis man im Rathaus die Problematik erkannt hat? Nein. Falsch. Denn im Jahr 2017 teilte die Stadt Olching mit, dass man große Pläne für Straßen in Olching hat. Und man stellte einen Plan vor, wie das machbar werden könnte. Und … wie man das finanziert. Und passiert ist … nix. Klar.
Im Jahr 2014 hat die Stadt Olching ein Lärmgutachten in Auftrag gegeben – und bekommen. Darin kann man nachlesen, das ein Teil des Lärms den schlechten Straßen zu verdanken ist. Ob etwas passiert ist?
Aber wir können noch eins drauf setzen. Die Hauptstraße soll doch schon seit ein paar Jahren saniert und neu gestaltet werden – eigentlich schon seit Jahrzehnten, wenn man den pdf-Dokumenten der Stadt Glauben schenken kann. Nach 11,5 Jahren mit SPD / CSU ist nichts passiert. Nix. Naja, gut, die Straße hat sich im Verlauf der Jahre verschlechtert. Aber das ist ja uninteressant. Wer zählt schon die Jahre?
Und jetzt meint die zweite Bürgermeisterin, sie müsse mit dem staatlichen Bauamt ein zweites Mal in Kontakt treten, und mal nachfragen, wann die Staatsstraßen saniert werden. Sie lässt hier die Fleißige raushängen, aber wirklich fleißig wäre, wenn sie fleißig wäre. Dann wären Olchings Straßen in einem ganz anderen Zustand!!!
Und das Beste zum Schluss: Die Sanierung der Staatsstraßen, welche durch Olching führen, wurde bereits 2009 von der Stadt angemahnt. Quasi das erste Mal. Und jetzt 2019, etwas mehr als ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl, wird „erneut“ angemahnt.
Da war aber jemand verdammt fleißig!
Nachgefragt: Wer ist eigentlich der zuständige Verkehrsreferent im Kreis Fürstenfeldbruck? Die Antwort wird wenig überraschen: Olchings Bürgermeister Andreas Magg. Das erklärt dann auch die maroden Straßen im Landkreis.
So sehe ich es.