Corona: Teil 1

Ja, es hat mich auch erwischt. Ja, ich bin sechs Mal geimpft. Ja, ohne Impfungen wäre ich jetzt auf dem Friedhof. Und natürlich ja, bitte erheblich mehr Anti-Corona-Maßnahmen! Die Pandemie ist alles andere als vorbei. Wir sind mitten drin, statt nur dabei.

Natürlich gibt es schon zahlreiche Berichte von Coronaopfern, die offen darlegen, dass es sich dabei nicht um einen Spaziergang handelt – und auch nicht um eine leichte Grippe. Vielmehr handelt es sich aus meiner Sicht um ein aggressives Virus, das nicht nur die Lunge befällt, sondern den ganzen Körper. Klar ist für mich auch, dass das Corona Virus keine Gefangenen machen will. Bei der Infektion geht es nur um die klare Entscheidung über Sieg und Niederlage. Und jeder der sich infiziert, muss diesen Krieg selbst führen. Da hilft kein Geschwurbel, kein gutes Zureden und schon gar nicht hilft es, wenn man sich den tatsächlichen Fakten verweigert. Ich meine natürlich mit Fakten die echten wissenschaftlichen Fakten. und nicht diesen erfundenen Blödsinn.

Die Infektion fand bei mir statt, als ich mit einem Kollegen zusammenarbeitete. Der Zeitpunkt und die Person konnten klar identifiziert werden. Allerdings ist dem Kollegen kein Vorwurf zu machen. Denn die geltenden Regeln besagen, dass Menschen, die mit Corona infiziert sind, in die Arbeit gehen sollen. Eine Krankmeldung bekommt man heute wegen Corona nicht mehr so leicht. Der Grund dafür ist auch ganz einfach: Die Wirtschaft hat Vorrang. Der Mann, der mich infiziert hat, hat sich lediglich an die Vorgaben gehalten. Nicht mehr und nicht weniger.

Etwa eineinhalb Wochen nach dem Kontakt traten bei mir die ersten Symptome auf. Das Atmen fällt von Tag zu Tag schwerer. Leichtes Fieber. Abgeschlagen. Antriebslos.  Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Ich hatte das Gefühl, dass eine große Hand meine Lunge zusammendrückt, wenn ich Luft holte. Später kamen Schwindel und Unwohlsein dazu. Das war dann auch die Zeit, in der ich freiwillig nicht mehr das Bett verlassen habe. Schließlich wurde ich völlig kraftlos. Kleinste Bewegungen wurden zu einem Kraftakt. Schon der Gang zum Klo war eine Kampf. Es war wirklich ein echter Kampf.

Später kamen noch Konzentrationsschwierigkeiten dazu. Auf Twitter kennt man den Zustand unter dem Begriff „Brainfog“. Das ist ein Vorgeschmack auf Demenz.  Auch so eine Erfahrung, die ich nicht nochmal haben möchte.

In der zweiten Woche habe ich mich bei meinem Hausarzt beschwert. Ich führte ihm vor Augen, das ich alle 6 verfügbaren Impfungen intus hatte, und trotzdem erwischt es mich knallhart. Die Antwort war dann wenig überraschend: Herr Tietgen, was glauben Sie denn, wo Sie jetzt ohne Impfung wären?

Stimmt natürlich. Wahrscheinlich wäre ich jetzt – eine Woche nach dem ersten negativen Corona-Test – schon längst erstickt. Man stirbt nämlich nicht an Corona, sondern an den Folgen der durch des Virus angerichteten Organschäden. Ersticken ist dabei die Nummer eins unter den Todesursachen. Organversagen ist die unangefochtene Nummer 2. Ein schmerzvoller, langsamer und wirklich hässlicher Tod. Auf Platz 3 stehen Schlaganfälle und Herzinfarkte. Besonders fies daran: Meistens MONATE später nach der Infektion, bei den meisten sogar nach einem sogenannten „leichten Verlauf“.

Nun ja, ich bin sechs Mal geimpft. Und niemand hat gesagt, dass man sich dadurch nicht mehr anstecken könnte. Man verhindert aber einen schweren Verlauf. Man kommt nicht ins überfüllte Krankenhaus. Man unterliegt nicht der Triage. Und man beißt auch nicht ins Gras.

Eigentlich war es absehbar, dass, wenn das Corona-Virus gegen mich in den Krieg zieht, das ein echter Kampf auf Leben und Tod werden würde. Denn bereits die Impfungen haben mir stark zugesetzt. Und bei den Impfungen handelte es sich nur um einen Fake-Angriff, um das Immunsystem auf den eigentlichen Angriff vorzubereiten. Bei jeder Impfung war ich drei bis fünf Tage völlig k.o. Ein realer Virusangriff konnte deshalb auch kaum ein Kindergeburtstag werden.

Das Virus startete im Urlaub. Und nach dem Urlaub bin ich jetzt bereits drei Wochen krank geschrieben. Erstens bin ich nicht arbeitsfähig, und zweitens stecke ich niemanden mit Corona an. Ich wünsche diese Erfahrung und diesen Krieg wirklich niemanden.

Auch jetzt, eine Woche nach dem negativen Corona-Schnelltest, ist die Sache noch nicht gegessen. Körperlich bin ich immer noch stark angegriffen – das Virus hat ganze Arbeit geleistet. Die Treppe runter zum Briefkasten klappt inzwischen ganz gut. Nur zwei Stockwerke über Treppe rauf ist ein Kampf – Aufzug gibt es hier keinen. Und danach brauche ich rund zwei Stunden, um mich von dieser Aktion zu erholen. Das Atmen verursacht im oberen Teil der Lunge immer noch massive Schmerzen. Mehrere, kurzweilige Schwindelanfälle prägen meinen Alltag. Herzrasen und spontane Atemnot gehören auch immer noch dazu. Kleine Aufgaben sind immer noch sehr anstrengend, und ich brauche hinterher bis zu 2h bis ich mich davon wieder erholt habe. Vom Husten, der mich seit der Ansteckung permanent begleitet und kaum abnimmt, hab ich noch gar nicht gesprochen. Auch der macht nicht wirklich Spaß. Wie es Leute geben kann, die sich freiwillig mit Corona infizieren wollen, bleibt mir völlig schleierhaft. Zumal es ja keine Immunität gegen das Virus gibt, wenn man „es endlich hatte“.

Was hat mir geholfen?

  • Ruhig bleiben
  • Keine Panik
  • Im Bett bleiben
  • Jegliche Anstrengung vermeiden
  • Inhalieren mit NACL
  • Vorbeugend Aspirin und Ibuprofen nehmen
  • Ruhig bleiben
  • Sich nicht anstrengen
  • Warten, bis es vorbei geht
  • Auf keinen Fall zur Arbeit gehen!
  • Sich isolieren
  • Ruhig bleiben
  • Vitamin-Shots (täglich 2)

Ich habe Corona noch nicht überstanden. Auch wenn das Virus nicht mehr via Schnelltest nachweisbar ist, so kämpfe ich mit den Folgen der Infektion. Wie lange das noch anhält? Keine Ahnung. Das weiß ich nicht. Ob ich überhaupt wieder arbeitsfähig werde, weiß ich offen gesagt auch nicht. Ich habe mich gestern dabei erwischt, als ich angefangen habe zu prüfen, welche Möglichkeiten ich habe, wenn ich nicht mehr arbeiten gehen kann.

Querdenker, AFD, FDP, Nazis, Impfgegner, Heilpraktiker, … ihr wisst gar nichts. Nichts. Ihr seid dumm. Einfach nur dumm. Ihr seid schon dumm geboren, und den Rest habt ihr vergessen. Die Verteidigung eines potentiell tödlichem Virus ist dumm und verantwortungslos. Die Triage wurde zurecht gesetzlich erlaubt, damit man euch im Zweifel sterben lassen darf, wenn es darum geht, andere Menschen zu retten. Kluge Menschen. Menschen mit Verantwortung. Menschen mit Sozialverhalten.