Seit fast zwei Jahren bin ich ganz offiziell Unternehmer. Okay, ich bin nicht Systemrelevant, weil ich nur ein Kleinunternehmer bin. Aber wenn man sich da mal reingefuchst hat, etwas Lehrgeld umsetzen konnte, dann macht das Lust auf mehr. Vor allem mehr Lust auf Unabhängigkeit.
Das klingt erstmal schön. Aber es gibt auch Schattenseiten. 40% der Kunden zahlen ihre Rechnungen nicht. Und das sind alles Privatkunden.
Im B2B Geschäft (Business to Business) liegt die Quote bei 100% innerhalb von fünf Werktagen – oder schneller. Bei denen ist die Rechnung kaum verschickt, da ist die Kohle schon auf meinem Konto. Da kommt man dann auch gerne wieder, und lässt auch mal 5 grade sein, wenn es pressiert.
Im ersten Jahr schrieb ich noch tiefrote Zahlen. Am Ende des zweiten Jahres ist es umgekehrt. Das kommt aber nicht von „ungefähr“, sondern ich habe im ersten Jahr viel gelernt, und das Gelernte im zweiten Jahr umgesetzt. Aber auch im zweiten Jahr habe ich nochmal eine große Lehrpackung bekommen. Ich erwarte, dass das dritte Jahr noch besser wird.
Aus den Erfahrungen heraus wird das Privatkundengeschäft deutlich weniger im Focus stehen. Besonders Privatkunden, welche „bezahlbare Leistungen“ einfordern, sind übrigens jene, die gewöhnlich Rechnungen nicht bezahlen. Wer also solche Äußerungen von sich gibt, erhält bei mir nicht mal mehr eine Antwort. Da ist es vorher schon klar, was für ein Kunde Blutsauger das ist.
Privatkunden sind auch jene, die nicht fähig sind, Vertragsinhalte zu lesen. Beispiel: Unter „Prüfung des Internetzugangs und heimischen Netzwerkes“ ist eine Neuverkabelung des Wohnhauses für 25,-€ einfach nicht drin. Auch dann nicht, wenn die Hasen die Kabel durchgefressen haben. Es waren doch nicht meine Hasen ….
Im B2B-Geschäft ist das anders. Ich glaube, das Firmenkunden von Anfang an klar ist, das es keine Leistung für -> kostenlos <- gibt. Das gibt es einfach nicht. Fertig. Weil meine Kunden arbeiten doch auch nicht für umsonst. Die gegenseitige Akzeptanz ist also ganz anders. Und das macht dann auch mehr Spaß ans Werk zu gehen.