Pay-Content kommt

Von | 22.12.2009

Jetzt, zu Weihnachten, machen viele Unternehmen mit ihrer Drohung Ernst, ihre Inhalte künftig nur noch gegen geld anzubieten. Der Axel Springer Verlag und Youtube sind hierfür die besten Beispiele. Künftig werden wir die Gratis-Kultur vermissen. Texte, Bilder, Software ….. alles was es bislang kostenfrei gab, muss künftig bezahlt werden.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber im wesentlichen gibt es dafür zwei Gründe: Werbeblocker und die alltägliche Urheberrechtsverletzung.

Das Thema Werbeblocker habe ich ja schon mehrfach hier durchgekaut. Darum möchte ich darauf nicht weiter eingehen. Viel geht es mir heute um den alltäglichen Vertsoß gegen das Urheberrecht.

So greifen sich große Suchmaschinen immer häufiger die Inhalte heraus ohne die Website der Urheber anzuzeigen. Sie stehlen die Inhalte und lassen die Urheber am langem Arm verhungern. Guter Journallismus ist so nicht mehr möglich.

Jüngst hatte der „Stern“ einen grausam schlechten Artikel über ADHS herausgebracht und seine journalistische Unfähigkeit unterstrichen (siehe Stellungnahme zum Artikel bei TOKOL). Der Stern-Artikel war schlicht betrachtet eine Werbegeschichte für verzweifelte Eltern. Und sonst gar nichts. Wer genauer hinsieht, ist es das Wissen darüber, das sich die menschen falsche Artikel eher zu gemüte ziehen als Artikel die den Tatsachen entsprechen. Den inhaltlich falsche Artikel verkaufen sich einfach besser. Und sie ziehen viel mehr Aufmerksamkeit auf sich als inhaltlich richtige Artikel.

Aber zurück zum geklauten Content. Guter Journalismus muss auch bezahlt werden. Aber nicht nur die Verlage steigen immer mehr auf Pay-Content um. Alle größere und mittelständischen Unternehmen bieten kaum mehr etwas kostenlos an. Die Gratiskultur in Deutschland stirbt mit jeder vergehenden Woche etwas mehr.

Durch die Abschottung nach außen, können die Urheberrechtsverletzungen von Suchmaschinen und Newssystemen deutlich eingedämmt werden. Und das ist auch richtig so. Denn die Verfasser leben nicht nur von Luft und Liebe. Sie müssen auch von etwas herunterbeißen. Und sein wir mal ehrlich: Die Zeitung beim Kiosk bezahlen wir auch. Warum sollte das im Web anders sein? Mit welcher Begründung muss alles im Web kostenfrei sein?

Das ist doch nur deshalb so, weil wir als User das erwarten. Und aus keinem anderen Grund. Aber damit ist jetzt Schluß! Und das ist auch gut so.