Jetzt ist es also offiziell: Microsoft hat klein beigegeben und präsentiert der EU-Komission eine neue Lösung im bereits lange andauernden Browserstreit. So fordert die EU von Microsoft den Internet Explorer nicht mehr mit einem Betriebssystem zu verknüpfen. Denn dies widerspreche dem freien Wettbewerb im Browsermarkt.
Jetzt soll der Benutzer bei der Neuinstallation, bzw. nach einer Neuanschaffung eines PCs mit vorinstalliertem Windows die Auswahl zwischen den Webbrosern haben. Der User kann künftig zwischen 12 Webbrowsern einen auswählen und die anderen entweder nicht installieren oder sogar deaktivieren können.
Im Verlauf des weiteren Verfahrens sollen nun die Hersteller der Konkurrenzbrowser Stellung zu dem neuen Vorstoß von Microsoft beziehen. Danach soll es eine endgültige Entscheidung geben, wie Windows künftig ausgeliefert werden soll. Die dann geltende Regelung soll voraussichtlich auf fünf Jahre für Microsoft bindend sein. Was allerdings danach kommt ist bislang noch völlig offen.
Den Stein ins rollen gebracht hatte der norwegische Konkurent Opera, der die marktbeherschende Stellung des Internet Explorer kritisierte. Die Koppelung vom Betriebssystem Windows und dem Redmonder Internet Explorer verstoße gegen das Wettbewerbsrecht.
Problematisch ist die ganze Sache deshalb, weil rund 90% aller User gar nicht wissen, warum sie diesen oder jenen Browser nehmen sollten. Die meisten Menschen hören irgendwo irgendetwas das andere gut finden und übernehmen dann die Meinung weil sie selber keine Ahnung haben.
Auch werden Websiteprogrammiere mit der künftigen Fülle an Browsern schwer zu kämpfen haben. Denn einen Webstandard unter den Browserherstellern gibt es nicht. Bereits heute ist es so, das man für jeden Browser ein eigenes Layout zur Verfügung stellen müsste. Statt drei oder vier Layouts werden also künftig 12 benötigt, um den Nutzern ein schönes Interneterlebnis bieten zu können.