Oft erlebe ich es, das jemand sagt „da macht man eben mal schnell eine App“. Andere sagen Sachen wie „Ich bin doch nicht blöd, und bezahle die App“ oder nutzen Begriffe wie „App-Abzocke“. Nichts davon ist einem App-Entwickler gegenüber fair.
Wer selbst keine Erfahrung mit der Softwareprogrammierung hat, sollte einfach mal den Mund halten. Alternativ kann sich jeder dazu eine Meinung bilden, indem er selbst eine App baut.
Wie sowas geht, kann man lernen. Das braucht natürlich Zeit, Engagement und vor allem Durchhaltevermögen. In Wirklichkeit kann jeder eine App erstellen. Denn die Programmierung ist ebenso leicht zu lernen, wie man früher das Lesen gelernt hat.
Wer also Lesen gelernt hat, der kann auch Code für ein Programm – z.B. einer App – schreiben. Man lernt dabei Buchstaben, Zeichensetzung, Satzbau, und natürlich Grammatik.
Dieser Code ist also eigentlich nichts anderes als Lesen lernen. Nur in einer anderen Sprache. Der Computer liest den Text dann und setzt ihn um.
Programmiercode ist auch recht simpel. Denn im Klartext lautet er: Nimm „das“, mach damit „dieses“ und zeige dann „jenes“ dort und warte auf weitere Anweisung.
Als Grundschüler braucht es etwa zwei Jahre um flüssig lesen und schreiben zu können – inklusive fundamentale Grammatik. Ungefähr genau so viel Zeit sollte man einplanen, bis man eine App schreiben kann. Wichtig ist es, wenn man verstanden hat, das eine gute App nicht in kurzer Zeit entsteht. Eine gute App braucht einen kreativen Kopf und die Geduld der Klagemauer mit der Einsatzbereitschaft eines Vulkans.
Wer danach seine erste App in den Store bringt, und diese dann nur zehn mal verkauft bekommt, der wird Sachen wie „App-Abzocke“ nicht mehr von sich geben.