Die Frage nach der Zukunft von X

Von | 21.10.2023

Für alle die nicht wissen was X ist: X ist das, was von Twitter noch übrig ist, nachdem Elon Musk den Zwitscherdienst übernommen hat. Wie die Zukunft von X aussieht, weiß wohl nur Elon Musk, der Twitter für viel Geld gekauft hatte.

Rückblick

Eigentlich war Elon Musk dadurch bekannt geworden, dass er Elektroautos baut, und die weltweite Konkurrenz – besonders die aus Deutschland – vor sich hergetrieben hatte. Er hatte gezeigt, dass eAutos möglich sind, dass es einen Markt dafür gibt, und dass eAutos einen wesentlichen Teil zum Klimaschutz beitragen können. Betrugsautos aus Deutschland hingegen sind … lassen wir das. Die Branche wird sich auch in Deutschland ändern, weil man von den Verkäufen in Deutschland nicht existieren kann. So einfach ist das.

Dann fiel Musk auf, als er Space X gründete, um den Weltraum zu kommerzialisieren. Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, wann NASA und ESA aus der Privatwirtschaft Konkurrenz bekommen würden, aber wie wir wissen: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Und dann hat Elon Twitter gekauft. Nicht einfach so. Er wurde ja im Rahmen eines Gerichtsprozesses quasi gezwungen das Verlustgeschäft Twitter zu kaufen. Nach dem Kauf wollte er Twitter rentabel machen, in dem er die Leute, die den Laden kannten, erstmal entlassen hatte. Der letzte große Wurf, der in den Medien ein großes Echo erlebte, war die Umfirmierung. Twitter hieß jetzt X.

Gegenwart und Zukunft von X

X hat inzwischen zahlreiche rechtsradikale Accounts freigegeben und ist sogar aus dem freiwilligen „EU-Abkommen zur Bekämpfung von Desinformation und im Internet“ ausgestiegen.

Inzwischen ist X zu einer Plattform für die Verbreitung von Falschinformationen, Hetze und Rassenhass mutiert. Und da wundert es doch keinen, dass die ersten Mitglieder, teils namhafte, X verlassen haben. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist eine solche Institution, die nach einer Pressemitteilung X verlassen hat. Die Pressemitteilung ist lesenswert. Du findest Sie hier.

Zwischenzeitlich gab es auch Gerüchte, die besagten, X sei mit der EU-Gesetzgebung nicht einverstanden, und denke darüber nach, X in Europa nicht mehr anbieten zu wollen. Das kann man hier nachlesen. Doch diese Information wurde offenbar zwischenzeitlich dementiert. Dass der Dienst Europa erhalten bleibt, hat wahrscheinlich einen einfachen Grund: Geld. Die Kunden des US-Unternehmens sitzen vermutlich in Europa.

Wer auf Twitter längere Zeit dabei war, der konnte feststellen, dass die ganz großen Größen die Plattform längst verlassen haben. Drohungen, Hetze, … das übliche aus der rechten (Schwurbel) Szene eben. Wenn man sich dort heute umschaut, zeigt sich ein Sumpf aus braunem Gedankengut, dem X Tür und Tor geöffnet hat.

X-Flüchtlinge sind heute auf Mastodon oder BlueSky zu finden. Beide dieser Netzwerke halten sich an Recht und Gesetz – und gehen gegen Falschinformation, Rassenhass und Hetze vor. Die Freiheit des Einzelnen endet an der Stelle, an der die Freiheit des anderen beschnitten wird. So, wie es eigentlich sein sollte.

Ob X die nächsten Monate aus Europa verschwindet? Ich glaube nicht. Aber es wäre wünschenswert, wenn Elon seine rechtsradikalen Freunde direkt in die USA holt. Dann wären wir diesen braunen Dunstkreis endlich los, und die Demokratie würde wieder eine gesicherte Zukunft darstellen.

Was ich nicht verstehe

Was ich nicht verstehe: Deutschland, als auch die EU, hat Gesetze, die offenbar bei X keine Anwendung finden. Wie kann es sein, dass rechtsradikales Gedankengut, Hass, Hetze, Falschinformation … ungestraft bleibt? Unsere Demokratie scheitert also an einem Milliardär? Ist das so? Schauen die Behörden einfach weg? Absichtlich vielleicht sogar? Ist da Korruption im Spiel? Wäre möglich.