Clubhouse ist das nächste große Ding in Sachen Social-Media – glaubt man. Derzeit läuft hier ein Riesenhype. Gerade heute ist Twitter voll davon.
Worum geht es in Clubhouse?
Das ist schnell erklärt. Es geht darum, das innerhalb einer App Räume bereitgestellt werden, welche eine „Bühne“ und einen Zuhörerbereich haben. Zuhörerbereich deshalb, weil es nur etwas zu hören, und nicht zu sehen gibt. Auf der „Bühne“ findet eine laufende Diskussion mit Moderator statt. Es wäre aber auch möglich, das man dort an Audiovorträgen teilnimmt.
Das Besondere: Jeder kann in die laufende Diskussion mit einem eigenen Audiobeitrag eingreifen – wenn der Moderator das zulässt. Dadurch werden auch Diskussionen mit den Zuhörern möglich.
Wer kann teilnehmen, und wie?
Teilnehmen kann man derzeit nur auf Einladung eines Users, der bereits Mitglied bei Clubhouse ist. Und jener der eingeladen wurde, muss sich die entsprechende App herunterladen. Erst dann kann man teilnehmen.
Die Sache hat nur einen kleinen Haken, den wir eigentlich nur aus dem Windows-Universum kennen. Denn im Windows-Appstore fehlen zahlreiche Apps, die man von Android und Apple her kennt, und dort auch verfügbar sind.
Jedenfalls gibt es die App Clubhouse derzeit nur für Apple-Nutzer. Hier der Link. Für Android gibt es die App derzeit nicht. Ob sie noch kommt, ist derzeit offen. Wenn sie nicht kommt, … dann nicht. Für Apple wäre das dann allerdings ein Alleinstellungsmerkmal. Vorausgesetzt Clubhouse setzt sich durch.
Was ist Clubhouse Wert?
Clubhouse hat derzeit rund 1.500 Nutzer. Damit wird das Unternehmen bereits mit 100.00.000USD (Hundert Millionen US Dollar) bewertet – kann man der aktuellen Presse entnehmen. Lustiger Funfact: Es gibt aktuell gar keine Einnahmen. Wie ein Unternehmen mit 100Mio$ bewertet werden kann, welches keine Einnahmen vorweisen kann, weiß man nur in den USA.
Ist Clubhouse wirklich das neue ganz große Ding?
Nein. Klares nein. Denn derartige Veranstaltungen lassen sich an anderen Orten viel besser umsetzen – vor allem viel interaktiver. Ich möchte hier nur mal AltspaceVR nennen. Dies ist ein virtueller Raum, in dem man sich frei bewegen, und Meeting-Teilnehmer direkt ansprechen kann. Ebenfalls möglich sind Diskussionsrunden, und Diskussionen unter Einbeziehung der Teilnehmern einer Konferenz.
Eine weitere Alternative, die wie Clubhouse eingesetzt werden kann, ist Teams von Microsoft. Nur das es sich hier um ein ausgereiftes Produkt handelt, mit dem es auch schon viel Erfahrung gibt. Teams hat außerdem viel mehr Möglichkeiten als Clubhouse.
Ebenfalls interessant ist hier auch Facebook. Ein laufendes Interview kann geliked und kommentiert werden. Bei Clubhouse geht das (noch) nicht.
Clubhouse entwickelt sich noch
Ja, klar. So kann man immer argumentieren. Am Ende ist die einzige Wahrheit, das jede App, jede Anwendung, jede Website immer und immer wieder weiterentwickelt wird. Genau das macht ein gutes Produkt im Rahmen der Digitalisierung auch aus. Ein digitales Produkt, das stehen bleibt, stirbt.
Was mir bei Clubhouse allerdings fehlt, ist dieses Extra. Dieser besondere Pfiff. Jetzt, wo nur ein ausgewählter Nutzerkreis Zutritt hat, ist es erstmal nur Interessant. Es geht darum reinzuschauen. Wer Eingeladen ist, der darf sich „wichtig“ fühlen. Der Hype basiert also auf dem derzeit noch elitären Nutzerkreis, der für ein Social-Media Angebot nicht nur sehr klein, sondern nichtig ist.
Man kann das nebenbei beobachten. Aber ich glaube, diesen Teil an Social-Media lasse ich links liegen. Ich sehe da einfach keinen Mehrwert.
Sorry Clubhouse.