1 TB ist geschafft

Im Dezember wurde die magische Trafficgrenze von 1TB geknackt. Erstmals sind mehr als 1TB Daten über meinen Internetanschluss gelaufen. Ist das viel? Nun, ja. Sehr viel sogar.

Ein 2-Personenhaushalt hat üblicherweise so um die 200 bis 300 GB Datentraffic im Monat. Leben Kinder im Haushalt, dann sind es bis zu 500GB Daten pro Monat, die durch den Internetzugang fließen. Vor allem Home-Office, Home-Schooling sowie diverse Streamingdienste verursachen die Datenmengen. Spielekonsolen wie die XBOX und die Playstation generieren üblicherweise ebenfalls einige GB-Traffic pro Monat. Das Thema Smart-Home legt deutlich zu, und verursacht auch einen entsprechend wachsenden Datentraffic.

Die Anwendungsmöglichkeiten des Internets wachsen mit der Zeit.Vvirtuelle Welten erfordern eine leistungsfähige Hardware, sowie einen äußerst zuverlässigen und stabilen Internetzgang. Diese Technik ist seit wenigen Jahren auch Privathaushalte interessant. Spielen, Arbeiten, Entwickeln, Schulen. Eine virtuelle Umgebung bietet zahlreiche interessante Anwendungsmöglichkeiten. Die Technik hatte einen schweren Start – so wie jede neue Technik. Aber sie setzt sich zunehmend durch.

Der Großteil des Datentraffics bei mir entsteht ebenfalls durch Streamingdienste. Dies aber erst an zweiter Stelle. An erster Stelle stehen die Datenserver, welche fleißig Daten rauf und runterladen. Durch ein wohlüberlegtes technisches Netzwerk sind hohe Leistungen möglich. Klar, solch ein Netzwerk kostet auch Geld. Aber das eine was ich will, das andere, was es eben kostet.

Derzeit sind rund 30 Geräte Online. Der Bereich des Smart-Home ist schon mitgerechnet, aber gerade dieser Bereich wird dieser Jahr stark anwachsen.

Am Ende sieht die Sache so aus: In jedem Haushalt wird der Datentraffic wachsen. Bei den einen schneller, bei den anderen langsamer. Klar ist aber, das der Datentraffic weiterhin stark wachsen wird. Klar ist auch, das die jetzige Hardware zwischen dem Internetanschluss Zuhause und den Datenknoten an der Straße das entscheidende Nadelöhr ist.

Fakt ist, das die jetzigen Internetzugänge den Datentraffic schon heute kaum aushalten. Pixel bei TV-Streamingdiensten, Bild- und Tonstörungen, Verbindungsabbrüche bei Skype, Zoom, Teams, …. Die schlechte Bildqualität bei Ferninterviews. Jeder von uns hat das ausgereizte Netz jeden Tag vor dem Auge.

Das mit Abstand größte Problem des heutigen Internets sind die Leistungsschwankungen auf den Kupferkabeln, der Telefonleitungen. Ursprünglich sollten die Telefone damit funktionieren. An weitere Anwendungsmöglichkeiten hat niemand gedacht. Das Internet ist also auf einer Technik aufgebaut worden, für die es nie vorgesehen war. Die Internetschwankungen liegen zwischen 1000KB/s und 200 MB/s. Ursache dafür sind die anfälligen Netze. Uraltkupfer, keine oder schlechte Abschirmung der Leitungen, frequenzbasierte Störungen, Umwelteinflüsse und so weiter.

Schon vor fünf Jahren hatte ich mich für den Netzausbau in Olching stark gemacht. Aber wie wir wissen, bin ich damit gescheitert. Und das, obwohl sich die FDP damals das Thema ganz groß auf die Fahne geschrieben hatte. Seither ist in Olching nichts passiert – wenn man davon absieht, das Olchings Kommunalpolitiker den Internetausbau zwei Mal verhindert haben.

Jetzt, durch Corona, sollte man meinen, das die Digitalisierung und der Netzumbau voll durchstarten würden. In Wirklichkeit passiert jedoch überhaupt nichts. Es wird lediglich immer wieder festgestellt, dass das Internet in seiner jetzigen Form nicht ausreicht und nicht zuverlässig funktioniert. Aus dieser Erkenntnis müsste die Schlussfolgerung gezogen werden, das hier die Blockadehaltung der Kommunalpolitik aufgehoben werden müsste. Dem ist aber nicht so.

Hätte man vor fünf Jahren mit dem Um- und Ausbau begonnen, wären wir in Olching schon sehr weit fortgeschritten – und diesen Blogpost gäbe es gar nicht. Jetzt kann man natürlich sagen „Was sind schon 1TB im Monat?“. Nun, wir haben 2015 nicht mit dem Ausbau begonnen. Wir werden auch 2021 nicht mit dem Internetausbau anfangen. Auch die nächsten Jahre werden wir mit dem Ausbau nicht beginnen. Olching hat sich mit der Wiederwahl des Bürgermeisters Andreas Magg, seiner SPD und der CSU zusammen im Stadtrat bestätigt. Neuwahlen sind erst in fünf Jahren. In dieser Zeit wird nichts passieren. Und selbst wenn nach den nächsten Kommunalwahlen der Internetausbau angestoßen wird, wird es nochmal 5 bis 7 Jahre dauern, bis Olching fit gemacht ist. Der Internetausbau wird also frühestens 2035 stattfinden – und nein, ich meine nicht 2025. Ich meine das Jahr 2035 (frühestens). SPD und CSU haben das digitale Olching total an die Wand gefahren. Absichtlich. Und die meisten OlchingerInnen finden das Klasse.