Digitalisierung kann in Deutschland keine Zukunft haben

Also, mal bitte Hand aufs Herz: Wer glaubt heute noch, das die Digitalisierung in Deutschland voran kommt? Wir haben im Rahmen der Corona-Krise gesehen, was alles nicht geht, wer was und warum nicht kann, und das Ergebnis ist bekannt.

Wir haben ganz viel darüber gesprochen, was alles nicht geht, und wo wir nachbessern …. Nachbessern ist gut. Die Wahrheit ist doch eher die Frage, bei wem fangen wir an. Es fehlen schließlich Know-How und die technischen Grundlagen. Und das in jeder Hinsicht. Wir bessern also nicht nach, sondern wir fangen jetzt, 2020, überhaupt erst damit an, uns mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigen.

Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, wie wir unsere Defizite in Deutschland beseitigen wollen. Hier und da hört man was in der Politik davon. Man hat beste Absichten, und stellt auch mal nen Euro zur Verfügung.

Bei der FDP, der einstigen Digitalisierungspartei, ist man von dem Thema abgekommen. Man kümmert sich praktisch nicht mehr darum. Das Thema ist wohl ausgebrannt. Oder aber die FDP hat verstanden, das die meisten Wählerinnen und Wähler das Thema gar nicht interessiert. Die Kommunalwahl in Olching hat das sehr deutlich gezeigt. Wobei Olching auch in den vergangenen Jahren Dank SPD und CSU den Internetausbau immer wieder verhindert hat. Schlussendlich ist es Wählerwille, der da umgesetzt wurde.

Trotzdem. Die FDP hat dem Thema den Rücken zugekehrt. Und eine Rückkehr von der Rückkehr wird es wohl eher nicht geben. Letztlich ist auch das Wählerwille.

Ich für mich muss also das nur logische Fazit ziehen, das die Digitalisierung mit all ihren Baustellen auch Baustellen bleiben werden. Und mehr noch: Immer wieder fahren Politik und Presse Angriffe auf Tech-Unternehmen. Facebook, Google, Amazon, Microsoft, Tesla, … man versuchte sogar die Unternehmen zu zerschlagen und zu verbieten. Denken wir nur mal an die DSGVO. Die hat am Ende vor allem dem Standort Deutschland und Europa geschadet. Genutzt hat es bis heute nichts. Der Internetnutzer klickt die Meldung, die jedem heute nur noch lästig ist, einfach weg.

Das konservative Deutschland schaufelt sich sein eigenes Grab. Die Corona-Welle wird wohl in naher Zukunft als Begründung dafür ins Feld geführt, das wir eine noch nie dagewesene Wirtschaftskrise erleiden müssen. In Wirklichkeit sind die Milliarden der Hilfskredite einfach verpufft, oder schlicht dunkle Wege gegangen. Weitere Hilfspakete für die Wirtschaft wird es kaum geben können.

Ab Herbst rechne ich mit hohen Entlassungszahlen. Alles was irgendwie rückwärts arbeitet, wird mittelfristig kaputt gehen. Auf die Ausreden der Automobilhersteller bin ich schon sehr gespannt. Einzelhändler werden einfach verschwinden. Die Innenstädte werden bald für die Erfolgsserie „The Walking Dead“ genutzt werden können.

Klar, ein paar wenige Handwerksbetriebe wird es weiterhin geben. Aber die breite Masse wird man damit nicht in Lohn und Brot bringen, wenn BMW, Audi, …. ihre Pforten schließen.

Aus dieser Krise werden wir ganz sicher nicht gestärkt hervorgehen. Es fehlen die wichtigen und richtigen Weichenstellungen der letzten 20 Jahre. Das holt man nicht „mal eben schnell“ auf. Schon gar nicht in einem Land wie Deutschland, welches in Summe nicht bereit ist, Veränderungen zuzulassen.