Corona und seine Folgen

Medikamente

Medikamente

Viele unterschätzen das Corona-Virus. Und alle diese Leute müssen sich die Bemerkung zu Herzen nehmen, dass sich innerhalb von wenigen Wochen über 1,6 Millionen Menschen weltweit damit infiziert haben. Innerhalb von wenigen Wochen!

Ich und meine Frau sind seit 5 Wochen Zuhause. Abgesehen von der Arbeit. Tatsache. Wir sind seit 5 Wochen freiwillig in heimischer Quarantäne. Eine Woche länger als Söder es uns empfiehlt. Wir machen alles richtig, aber ich gebe zu: Ich empfinde es als sehr anstrengend nur Zuhause zu sein.

Normalerweise gehen wir ins Kino, in die Therme Erding oder in die Kristalltherme in Kochel am See. Wir fahren ins Fitnessstudio, zum Einkaufen, zu Freunden und Verwandten, und und und und und und ….

Und ja, wir fahren nicht zum Einkaufen. Machen wir nicht. In diesen Wochen ist das zu gefährlich. Wir lassen uns alles von Amazon liefern. Der Lieferant kommt, stellt es vor die Tür, und geht wieder. Und wir holen das dann später rein. Und so kann man ganz gut überleben.

In der Arbeit halten wir uns von anderen fern. Wir sind beide als systemrelevant eingestuft worden, und können nicht durchgehend Zuhause bleiben. In diesem Sinne ist es mir völlig unverständlich, dass es immer noch genug Leute gibt, die den Starnberger See besuchen gehen, und dort Coronapartys feiern. Auch bei uns in Olching geht es immer noch zu wie auf dem Volksfest. Plötzlich sind alle mit dem Fahrrad unterwegs, und treffen sich auf dem nächstgelegenen Abenteuerspielplatz. Und wir wundern uns, wenn die Infektionszahlen nicht wirklich sinken.

Also, selbst wenn Söder und Co die Maßnahmen lockern, werden wir diese weiterhin freiwillig beibehalten. Einfach aus dem Grund, weil wir bisher von Corona verschont geblieben sind. Wie lange wir das weiterführen, lasse ich mal ganz bewusst offen.

Vielleicht gibt es mal Medikamente gegen Corona. Aber dann haben wir das Problem, dass viele, und leider immer mehr, auf Globuli setzen, und so eine echte Gefahr für alle andere darstellen. Gleiches gilt, wenn es mal einen Impfstoff geben sollte. Da gibt es genug Impfgegner in Deutschland, die lieber ihre eigenen Kinder mit Freude sterben sehen, als dass sie ihren Nachwuchs oder sich selbst gegen Corona impfen lassen würden.

Mir persönlich sind das Risiko und die Gefahr, welche vom Coronavirus ausgehen, bewusst. Gleichzeitig versuche ich aber, Panik zu vermeiden. Angst und Panik waren noch nie so schlechte Ratgeber wie in dieser – gefühlt – schweren Zeit. Darum tätigen wir zum Beispiel keine Hamsterkäufe. Und nach vier Wochen mit den Ausgangsbeschränkungen können wir für Bayern bestätigen: Es gibt keine Engpässe in der Warenversorgung. Die Engpässe, die entstanden, basieren auf Hamsterkäufen.

Inzwischen haben wir vor allem eines gelernt: Die Digitalisierung wurde in den letzten 20 Jahren in Deutschland auf fatale Weise vernachlässigt. Genau das rächt sich heute in einer noch nie so extremen Form wie heute. Hier in Olching, ich werde nicht müde dies zu wiederholen, wurde von SPD und CSU der Ausbau ganz bewusst bereits zwei Mal verhindert.

Ebenfalls gelernt haben wir, dass wir unseren Alltag deutlich mehr im voraus planen müssen. Werden Medikamente benötigt, gibt es eine Lieferzeit von bis zu zehn Tagen. Und im Zweifel ist ein Arztbesuch derzeit nicht möglich.

Gleiches gilt für Produkte des täglichen Bedarfs. Also Lebensmittel und Hygieneprodukte. Eine Planung bis zu zehn Tagen ist sicher eine gute Art, Hamsterkäufe zu verhindern.

An dieser Stelle möchte ich denen danken, die dieses Land am laufen halten. Und ich rede jetzt nicht nur von Ärzten, Pflegekräften oder Kassierern an der Kasse. Ich rede von den Technikern, den Handwerkern und den Leuten im Backoffice, die den täglichen technischen Bedarf in unglaublichem Fleiß und Engagement aufrechterhalten. Männer, Frauen, ihr macht einen guten Job! Vielen Dank dafür! Ihr könnt euch dafür nichts kaufen, aber wenigstens hat einer an euch gedacht. Und als Techniker im Außendienst bin ich einer von euch. Ich weiß, dass ihr täglich euren Hals riskiert. Wir können uns nicht erlauben, Zuhause zu bleiben. Auch, wenn dass die Leute, die derzeit den Luxus genießen, Zuhause bleiben zu müssen, das überhaupt nicht verstehen können / wollen.