Klar, Corona ist in aller Munde. Aber das Leben muss weiter gehen. Und dazu gehört bei uns in Olching die Stichwahl um den Bürgermeisterposten. Und mir stellt sich in diesen Tagen die Frage, ob ich mich an der Wahl überhaupt beteiligen soll.
Die Kandidaten Andreas Magg (SPD) und Maximilians Gigl (CSU) möchte ich beide nicht im Rathaus sehen. Denn in der vergangenen Amtsperiode haben diese beiden Parteien eng zusammengearbeitet. Und das hat Olching äußert geschadet, denn SPD und CSU haben sich darauf beschränkt, Olching zu verwalten. Machen wir uns nichts vor: Es waren 6 Jahre Stillstand.
Hier ein paar Beispiele:
- Glasfaserausbau wurde 2x absichtlich verhindert
- Kinderbetreuungsgebühren haben sich fast verdoppelt
- Straßensanierung findet nicht statt
- Ladestationen für eAutos wurden völlig unzureichend umgesetzt
- Ortsnahe Arbeitsplätze wurden so gut wie keine geschaffen
- Stauursachen wurden nicht behoben
- Raserstrecken wird kein Einhalt geboten
- Straßenrennen zwischen den Tankstellen der Allgut und Jet werden schweigend gebilligt
- Wohnraumschaffung findet nicht statt – insbesondere der soziale Wohnungsbau
- Umwelt- und Klimaschutz ist auch nix passiert
- Versäumte Verkehrswege wurden nicht gebaut – vor allem für Fußgänger die Abends zum McDonalds laufen oder dort in der Nähe im Gewerbegebiet arbeiten
- und so weiter … diese Liste erfüllt nicht den Anspruch der Vollständigkeit
Es gibt eigentlich viel zu tun, wenn man es mal anpacken würde.
Offen gesagt ist mir das Wahlergebnis völlig unverständlich. Wie kann es sein, das so viel in Olching brach liegt, und die Verantwortlichen Parteien erhalten gleichzeitig den größten Zuspruch? Das Wahlergebnis könnte man auch so interpretieren, das Olchings Einwohner mit der Kommunalpolitik völlig einverstanden sind. Die Verursacher von Problemen werden noch belohnt. Wie geht das?
So, und jetzt kommt noch Corona dazu. Denn dadurch soll die Wahl via Briefwahl erfolgen. Stand heute habe ich keine Wahlunterlagen bekommen. Und am kommenden Sonntag ist die Wahl … also brauche ich mir vielleicht gar keine Gedanken machen, wem ich meine Stimme gebe, oder ob ich überhaupt an der Wahl teilnehmen möchte, weil ich kann gar nicht teilnehmen.
Was Olching gut gestanden hätte, wäre ein(e) grüne(r) Bürgermeister(in) gepaart mit gelben (FDP) Sachverstand. Das wäre genau richtig gewesen. Stattdessen wird die Politik des Versagens nochmal 6 Jahre fortgesetzt. Olching, herzlichen Glückwunsch.
Allein der Glasfaserausbau wird sich dadurch um mindestens 15 Jahre verzögern. 6 Jahre weiterer Stillstand plus 2 Jahre Planungszeit plus geschätzte 7 Jahre Zeit für den Ausbau. Zzgl. der vergangenen 6 Jahre Untätigkeit durch SPD und CSU liegen wir dann bei 21Jahren … !!! Und wenn in 6 Jahren wieder wie immer gewählt wird, liegen wir bei satten 27 Jahren. Ergebnisoffen quasi.
Und das ist jetzt nur ein konkretes Beispiel. Bei den anderen Problemen in Olching sieht es ja genau so aus!
Ich habe so gehofft, dass das Beamtenmikado in Olching mit der Kommunalwahl endlich ein Ende findet. Aber Olchings Bürgerinnen und Bürger wollen das so. Da kann ich mich jetzt aufregen wie ich will. Die Wahl ist gelaufen, der Wähler hat gesprochen, der Drops ist gelutscht.
Ich werde an der Stichwahl nicht teilnehmen. Es ist sinnlos. Es ändert sich nichts.