Kreisbauerntag FFB

Das gute an Parteiarbeit besteht darin, dass man oft an Orte kommt, an denen man noch nicht war. Und immer wieder hat man die Gelegenheit, an Veranstaltungen teilzunehmen, die einem sonst verwehrt bleiben. Auf diese Weise erhält man weitreichende Einblicke – und erweitert zweifellos seinen eigenen Horizont.

Kürzlich war ich beim Kreisbauerntag. Wir (meine Frau und ich) waren über die FDP Fürstenfeldbruck eingeladen. Und solchen Einladungen kommen wir gewöhnlich nach. Dies jedoch nicht aus Pflicht, sondern viel mehr auch aus persönlichem Interesse.

Wir haben uns aber nicht extra vorgestellt. Aus zweierlei Gründen. Erstens weil ich Schüchtern bin, und zweitens gab es vorne schon eine hitzige Debatte, welche den Eindruck vermittelte, jetzt besser nicht zu stören. Schon gar nicht als Stadtmensch.

Die lautstarke Diskussion versprach aber, das es ein interessanter Abend werden würde. Ganz offensichtlich hatten hier schon einige Landwirte lange vorher Wut in sich aufgestaut, die bislang vergeblich nach einem Ventil suchte.

Um es kurz zu machen: Ich habe vor zwei Jahren an dieser Veranstaltung auch schon teilgenommen. Letztes Jahr war ich leider aus beruflichen Gründen verhindert, …. aber die Probleme sind in den letzten zwei Jahren so stark angewachsen, das einige Landwirte entweder schon aufgehört haben, oder sich ernsthaft mit dem Gedanken befassen, das Unternehmen aufzugeben. Das muss man erst mal sacken lassen.

Die Landwirte werden mit Gesetzen und Vorschriften nur so bombardiert. Man behandelt sie inzwischen wie Verbrecher. Und die Politik haut immer noch mal kräftig drauf. Das ist so die Zusammenfassung der ansteigenden Probleme der letzten zwei Jahre. Das die dann irgendwann kein Bock mehr haben, ist doch nachvollziehbar – aber das interessiert irgendwie keinen.

Ein Statement fand ich besonders heftig: „Für uns wird in Südamerika der Regenwald abgeholzt, damit wir Soja kaufen können, das hier keiner braucht. Nur damit wir Autos nach Südamerika verkaufen dürfen.“ Und sowas sagt mir ein Landwirt, der es wissen muss.

Es gibt offensichtlich dank „Rettet die Bienen“ eine Vorschrift, wie Landwirte eine Wiese zu mähen haben. Die müssen in der Mitte der Wiese anfangen, und sich von innen nach außen arbeiten. Bitte, wer denkt sich so einen Quatsch aus? Das ganze geht nur noch festgelegten Zeitpunkten, und tausend anderen Vorschriften. Du denkst Du bist im Irrenhaus.

Auch Interessant: Viele Bürgerinnen und Bürger regen sich über die hohen Subventionen auf, welche Landwirte – mit unendlich hohem Bürokratieaufwand – erhalten können. Was die Kundschaft nicht kapiert: Würden die Lebensmittel im Geschäft das kosten, was ein normales Unternehmen für seine Produkte verlangt, würde der Liter Milch eben doppelt so teuer sein. Und da wird doch auch wieder laut rumgejammert. Aber das nächste IPHONE für 1.200€ empfindet jeder für in Ordnung?

Ein großes Thema waren auch die Bioprodukte. Egal wen man auf der Straße fragt: Jeder kauft nur noch Bio und lebt gesund, und, und und … und der wirkliche Absatz von Bioprodukten liegt nur zwischen 15 und 18 Prozent. Grund: Dem Kunden ist das zu teuer.

Im Kreisboten ist noch einiges Interessantes zum Kreisbauerntag zu lesen.