Ich hacke ja regelmäßig auf der dusseligen deutschen Automobilindustrie herum. Auch heute gibt sie Anlass, sich kaputt zu lachen. Audi, und auch andere deutsche Hersteller, haben jetzt jahrelang das Elektroauto kritisiert. Hybridfahrzeugen wurde eine klare Absage erteilt. Diesel sollte der Kunde kaufen. Diesel, Diesel und nochmal Diesel.
Mit dem Betrug der Autohersteller in Sachen Abgase ging die wilde Umsatzfahrt dann doch in den Graben. Verdient. Die Dieselverbote werden entweder freiwillig umgesetzt – oder durch die DUH via Gericht durchgesetzt.
Lange haben deutsche Kunden sich wissentlich betrügen lassen. Aber offenbar sind nicht genug Kunden bereit gewesen, die Märchen mittel- und langfristig zu glauben. Und wer kauft schon ein deutsches Auto für teures Geld, das er dann nicht fahren darf?
Nachdem die Hersteller in Deutschland neue Wege gehen müssen, weil der Kunde jetzt Toyota Hybride und Elektroautos bei Renault und Hyundai kauft, arbeitet man jetzt daran, die eigene Kritik an alternativen Antrieben, welche man in die Köpfe des Kunden gemeißelt hat, wieder herauszuarbeiten.
Audi ist hier ein Vorreiter … dachte ich, als ich die Werbung für den A3 e-tron sah. Ich klicke also auf die Werbung. Man kann ja mal gucken was Audi da jetzt aus dem Hut zaubert.
Der A3 e-tron hat eine Batteriekapazität von 3,6KW. Aber halt! Das ist der neue A3. Es gab den e-tron schon mal, geplant mit 8,8KW. Im Netz findet man dazu widersprüchliche Meldungen. Nix genaues weiß keiner. Auch die rein elektrische Reichweite des e-tron wird nirgends genannt. Aber Hybrid darf er sich wohl trotzdem nennen.
Er hat einen kraftvollen 4-Zylinder Motor und verbraucht nur 1,8 bis 1,6 Liter auf 100km. Gut. Vorstellbar. Aber was der Motor genau für Daten mitbringt, bleibt dem Kunden verschlossen.
Überhaupt Daten: Ein Datenblatt zu dem Fahrzeug gibt es nicht. Wobei das nicht so ganz stimmt. Es gibt ein Datenblatt für die Bemaßung. Ich kann also nachprüfen, ob der kleine A3 in die Garage passt. Aber das war es dann auch schon mit Daten.
Der CO2-Wert mit 40 bis 36 Gramm / Kilometer angegeben. Aber Obacht: Audi lügt ja nicht zum ersten Mal. Ob das wirklich stimmt, muss die Deutsche Umwelthilfe in Erfahrung bringen. Macht sie auch noch. Ganz sicher.
Der A3 in der Variante, die wohl nie gebaut wurde (2014), sollte die Kutsche 37.000€ in der Basisversion kosten. Was der neue im Jahr 2018 kostet … ist nicht nachprüfbar. Ich habe es versucht: geht nicht. Nur zum Vergleich: Toyota Prius (Hybrid) gibt es schon ab 28.450€ – inklusive großer Rückbank und sehr großem Kofferraum für Familien und Reisende.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich bei Toyota auch ein anderes zukunftsfähiges Modell holen: Den Mirai. Mit Brennstoffzelle, noch sauberer als mit Wasserstoff geht nun fast wirklich nicht mehr. Und Wasserstoff fällt als Abfallprodukt in der Industrie an.
Einen Konfigurator gibt es bei Audi für den e-tron auch nicht. Ich kann also meine Wunschausstattung nicht wählen und nicht bestellen.
Achso … bestellen. Bestellen geht auch nicht. Weil der ist für 2018 schon ausverkauft. Die werden nur ein paar Hundert Autos gebaut haben, um Merkel zu beruhigen. Und jene, die vom Band gefahren sind, stehen jetzt beim Händler. Und genau diese wenigen, die beim Händler stehen, kann man kaufen. Stehen keine beim Händler … kannste auch kein e-tron kaufen.
Warum macht Audi Werbung für ein Auto, das ich nicht kaufen kann?