Bauernverband

Manchmal ist es so, das man sich mit einem Thema nicht auskennt. Und dann kommt man – wahlweise ich – nicht drum herum, sich schlau zu machen. Und so kam es , dass ich am 23.11.2017 mit meiner Frau den Bauernverband besuchte. Unvoreingenommen. Liberal.

Aus meiner Sicht war die gesamte Veranstaltung recht informativ und bietet einige Punkte, über die ich als Verbraucher nachdenken muss. Dazu gehört zum Beispiel die Überlegung, warum jemand sich ein IPhone für 1.200€ kauft, aber wenn der Liter Milch um zehn Cent teurer wird, gibt es einen Aufschrei. Und so kommt man dann zu der Frage, was sind mir Lebensmittel eigentlich wert?

Für die meisten Leute ist es etwas Alltägliches. Der Gang zum Bäcker, der Besuch beim Metzger. Alles normal. Aber schon in meiner Zivildienstzeit (2000) gab es Kinder, die waren davon überzeugt, dass die Kuh lila ist. Also die Milka-Kuh jetzt. Ich glaube, dass wir als Gesellschaft sehr weit weg von dem sind, was uns am Leben erhält. Es fehlt der praktische Bezug zur Herkunft von Brot und Milch.

Mal ehrlich: Bauern und Landwirte kennen wir doch nur aus den Skandalen. Zuviel Nitrat im Grundwasser? Zuviel Pflanzenschutzmittel?

Stichwort Glyphosat? Der Bauernverband sagt zurecht, dass die Anwendung gesetzeskonform ist. Ich musste heute lernen, dass in meinem Bier angeblich 23 Mikrogramm/L Glyphosat  in meinem Bier schwimmen. Und ab 1.000 Liter Tagesverzehr komme ich in den gefährlichen Bereich. Zumindest wenn ich den Facebookmeldungen trauen darf. Tausend Liter ist zumindest sportlich.

Ich habs nicht überprüft. Mach ich heute auch nicht. Hatte ja heute schon 0,33Liter Bier. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.

Nur gut dass wir jetzt Weihnachtszeit haben. Da können wir alle auf den Schreck hin erstmal Glühwein trinken. Aber so gesund ist der auch nicht. Der wird geschwefelt, damit er haltbar ist. Kein Bier, kein Glühwein ….. Bleiwasser aus dem Harz? Kann man machen, muss man aber nicht.

Zurück zum Bauernverband. Es gab auch politische … wie soll ich sagen? Phrasen? Lippenbekenntnisse?

Ich finde es schon witzig, wenn Herr Schrodi von der SPD meint, die Bauern müssten auch von ihrem Ertrag leben können. So ist es doch die SPD, welche jedes Problem mit Steuererhöhungen zu lösen vermag. Auch witzig: Die Frau Staffler von der CSU. Die meinte doch glatt, der ländliche Raum sei wichtig, und man dürfe nicht zuviel Papierkrieg erzeugen …. Liebe SPD, liebe CSU, … ihr steigert die Kosten mit Papierkrieg und Steuern und verhindert den Internetausbau im ländlichen Bereich. Ihr macht genau das Gegenteil von dem, was ihr vorgebt zu wollen.

Aber … es gibt immer ein aber. Und dieses Mal ist es die FDP. Oder viel mehr der frisch gekürte Landtagskandidat Ulrich Bode. Ich hatte gehofft, er würde auch zu Wort kommen. Kam er aber nicht. Fand ich offen gesagt schade. Aber jetzt ist es so.

Ich mach jetzt doch noch ein Bier auf.

🙂