Adventskalender

Von | 22.10.2017

Seit Wochen schon kann man Kalender mit Schokolade kaufen. In meiner Eigenschaft als pflichtbewusster Kunde kaufe ich die natürlich auch. Seltsam ist nur, dass da überall „Adventskalender“ draufsteht. Der Begriff „Advent“ bedeutet auf Deutsch „Ankunft“. Und wenn man alle Türen aufmacht, dann ist man angekommen?

Ja wo denn ankommen? Am Ende der Schoki natürlich. Denn mit einem konkreten Datum kann das nix zu tun haben. Alle Adventskalender haben nur 24 Türchen. Und eigentlich steht da keine Monatsangabe dabei. Im Umkehrschluss lässt dies nur eine logische Schlussfolgerung zu: Es fehlen 6, wahlweise nach Monat auch 7, Türchen. Der Kunde wird also um wertvolle Schokolade geprellt. Und über den Februar will hier gar nicht erst nachdenken.

Dass der Gesetzgeber hier nicht einschreitet, ist mir völlig unbegreiflich. Ich mein, wegen der Uhrzeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit wird Zeter und Mordio geschrien. Aber wenn es um Kundenbetrug im ganz großen Stil geht, dann interessiert das keine alte Sau! Das überrascht mich nicht. Der Trick ist nämlich, dass man als Kunde mindestens zwei Adventskalender kaufen muss, damit man den Monat voll kriegt. Dadurch verdient der Staat an den Steuern, das Unternehmen nimmt die Gewinne mit … der Kunde ist der Dumme.

Und weil jeder so viele Adventskalender kaufen muss, sind die Ende Dezember auch vergriffen. Die Produktion ist schwer, aufwändig und wird jedes Jahr absichtlich soweit heruntergedrosselt, dass der Verkauf erst ab September erneut stattfinden kann. „Künstliche Verknappung“ ist das Stichwort! Das treibt natürlich den Preis. Und nicht nur das: Der Kunde wird dann angefixt. Und der muss dann kaufen, wenn der Vertrieb startet. Sonst gibt’s da nix mehr. Das ist doch die Wahrheit.

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