Snowden hat nichts verändert

Seit ungefähr einem Jahr gibt es immer mal wieder Schlagzeilen um den Enthüller von Geheimdienstinformationen Edward Snowden. Er wollte die Welt aufrütteln und hat sein Leben dafür riskiert. Und jetzt, ein Jahr später, zeigt sich, das es nichts genützt hat.

Die Enthüllungen haben in Deutschland kaum etwas verändert. Google ist immer noch der King. Die US-eMaildienste wurden vom Nutzer nicht abgestraft. Facebook und Twitter haben nach wie vor Erfolge vorzuweisen. Selbst WhatsApp gewinnt in Deutschland nach der Übernahme durch Facebook immer noch neue Nutzer.

Real betrachtet, hat Edward sein Leben weggeworfen. Er wollte aufrütteln, aber außer Spesen nix gewesen. Denn der faule und dumme Deutsche hat kurz den Kopf gehoben um ihn dann gleich wieder zu senken. Wenn Edwards Bemühungen irgendwo hervorgehoben wurden, sind sie über Stammtischniveau nie herausgekommen.

Die größte Ironie – wie kann das anders sein – lieferten die Piraten. Sie beten Snowden an wie einen Gott, und durchsuchen das Netz nach Informationen von ihm – mit Google. Sie haben viele Websites, welche auf OpenSource-Projekten basieren. Joomla zum Beispiel. Joomla ist amerikanischen Ursprungs. Man nutzt also gern des Feindes Tools, weil sie kostenlos sind. Andere von den Piraten nutzen WordPress – so wie auch dieser Blog. Aber auch das kommt aus den USA.

Der Deutsche vergisst schnell. Und die Piraten kann keiner ernst nehmen. Und auch das ständige Wiederholen von Enthüllungsfakten änderte bis heute nichts. Im Gegenteil. Die Wiederbelebung des Themas gehört heute zum deutschen Alltag. Die NSA-Skandale gehören zum Tagesgeschehen wie der Bus, der jeden Tag pünktlich zur gleichen Zeit an der gleichen Stelle hält.

Ich meine: Zeige mir einen Piraten, der sein Googlemailkonto, sein Facebookprofil und seinen Twitteraccount gelöscht hat. Es gibt ihn nicht. Weil selbst die größten Kritiker der NSA nicht bereit sind, echte Konsequenzen zu ziehen. Und darum wählt die auch keiner. Weil sie nicht „Authentisch“ sind.

Da wird auf Facebook, einem US-Dienstleistungsunternehmen, gegen die Lauschangriffe der USA in Facebook auf deutschem Boden mobil gemacht. *alles*klar*

Ich glaube, das Edward Snowden etwas entscheidendes vergessen hat, uns mitzuteilen. Die USA kann man nur durch ein Argument überzeugen. Und das sind die Dollers $$$. Eine Demo in irgendeiner Stadt in irgendeinem Land von irgendeiner Partei organisiert die keiner kennt und keiner wählt geht keine Gefahr aus. Wenn aber 20 Millionen Nutzer Google eine Woche lang nicht benutzen, dann tut das Google weh. Und dann wacht da jemand auf, weil dem seine Dollers flöten gehen. Und das wird der nicht zulassen.

Aber das ist genau der Punkt, den die Piraten nie verstehen werden. Aber viele andere auch nicht. Ich meine …. hat mal jemand beobachtet, was sich bei Amazon tut …. und daraus seine Konsequenzen gezogen …. nein? Nun ja …. faul, dumm – oder beides …. ist keine Entschuldigung für unmoralisches handeln.