Viele die ich kenne, und das Internet eher als „typischer Homenutzer“ verwenden, verstehen den Wirbel um die Netzneutralität nicht. Deshalb vielleicht einige kleine Hinweise und Erklärungen dazu.
Mit Netzneutralität ist gemeint, das alle Daten gleich schnell durch die Netze geleitet werden müssen. Niemand soll bevorzugt oder benachteiligt werden.
Die Netzbetreiber lehnen die Netzneutralität aus verschiedenen Gründen ab. Der Hauptgrund dürfte jedoch Geld sein. Als Netzbetreiber habe ich den unschlagbaren Vorteil, das ich die Datenströme so manipulieren kann, das bestimmte Dienste langsamer oder auch gar nicht durchgeleitet werden.
Angenommen ein Netzbetreiber bietet „Video on demand“ (Filme über das Internet ansehen) an. dann kann er andere Anbieter – also die unmittelbare Konkurrenz – dadurch behindern, das die Datenströme einfach verlangsamt werden. Der Kunde ist hier der leidtragende. Denn er kann sich den Anbieter der Dienstleistung „Video on demand“ nicht frei wählen. Er ist an das Angebot des Netzbetreibers gebunden.
Mit der Netzneutralität wird also die Grundlage für Konkurrenz überhaupt erst geschaffen.
Vor allem für kleine Unternehmen und Start-Ups ist die Netzneutralität wichtig. Denn neue Dienste können nur Erfolg haben, wenn sie sich ungehindert durch das Netz bewegen kann.
Ein Beispiel auch dazu: Nehmen wir an, ein großes „Freunde-Netzwerk“ kann es sich finanziell leisten, sich mit den Netzbetreibern dahingehend zu einigen, das der Datenstrom nicht reduziert oder gesperrt wird, wenn das Datenaufkommen zu hoch wird. Konkurrenznetzwerke haben meist die finanziellen Möglichkeiten schlicht nicht, sich das Netz frei zu kaufen. Auch hier bedeutet Netzneutralität die Möglichkeit von Konkurrenz. Und Konkurrenz belebt das Geschäft.
Die Netzneutralität ist also die Grundlage, auf der Dienste überhaupt erst entstehen und wachsen können.