Raubkopierer

Es gab mal Zeiten, da habe ich mir ein Lächeln abgerungen, wenn ich eine DVD angesehen habe, in dessen Vorspann „Raubkopierer sind Verbrecher“ vorkam. Viele von uns kennen den „Spot“, in dem eine Mutter und ihre drei Kinder vor der Knastmauer dem Papa Weihnachtslieder vorsingen.

Um es kurz zu machen: Heute lache ich darüber nicht mehr.

Bereits seit einigen Wochen bin ich Raubkopierern auf der Spur. Kopiert werden Texte von meinen Websites. Und dies in ganz großem Stil. Insbesondere auf Facebook und diversen Internetforen tummeln sich die Verbrecher.

Ich glaube die Raubkopierer haben einfach keinen Respekt vor dem, der den Text geschrieben hat. Sie nehmen sich einfach was sie wollen. Und damit ist ihr Part auch schon beendet.

Begründet wird das damit, das jeder das Recht habe, Vollzitate irgendwo ins Netz zu stellen. Ich habe mich dem Thema angenommen und habe überprüft in wie weit das stimmt. Herausgefunden habe ich, das es ein Scheinbegründung ist, die sich auf Hörensagen beruft. Frei nach dem Motto „Ich habe gehört das ist erlaubt, weil andere das sagen“. In der Realität ist das anders. Fakt ist: Was die Internetnutzer da machen ist verboten. Das kann man hier nachlesen.

Niemand, auch ich nicht, würde sich beschweren, würden meine Inhalte lediglich verlinkt. Aber nein! Es werden die kompletten Texte – inklusive Schreibfehler -, kopiert und in Foren und Social-Networks eingestellt.

Um das mal klar zu sagen: Es geht mir persönlich nicht um den wirtschaftlichen Schaden, sondern darum, das man sich einfach mal an die Regeln hält, die sich unsere Gesellschaft selbst auferlegt hat. Ich Frage: Ist das schon zu viel verlangt?

Andere trifft es härter als mich. Denn die Raubkopierer kopieren ja nicht nur bei mir. Es werden komplette Onlineartikel ebenso in Foren (etc.) hineinkopiert, wie das mit meinen Artikeln gemacht wird. Das hat zur Folge, das der Nutzer nicht mehr das Angebot der (z.B.) Zeitung besucht. Und somit bleiben Werbefinanzierte Angebote auf der Strecke und gehen kaputt. Die Raubkopierer sägen am eigenen königlichen Ast auf dem sie sitzen. Es gibt auch schon zahlreiche Zeitungen die deshalb dicht gemacht haben. Bekanntestes Beispiel: Am 07.12.2012 hat die Financial Times Deutschland aufgegeben und hat dicht gemacht.

Raubkopierer gehen so weit, und können ganze Unternehmen in die Pleite drängen. Und die Verbrecher fühlen sich auch noch gut dabei. Und nicht nur das. Sie glauben auch noch im Recht zu sein, wenn sie Artikel stehlen.

Für den Moment belasse ich es bei einem Apell an die Verbrecherliga der Raubkopierer. Aber offen gesagt glaube ich nicht dass das viel bringt. Letztlich wird es zu der Option kommen, die ich eigentlich nicht bevorzuge: Anzeige erstatten.