Niemand will Überwachung. Niemand will beobachtet werden. Und trotzdem sind immer viele Augen und Ohren auf uns gerichtet. Die größten davon gehören aber keinem Stasi- oder NSA-Agenten. Die größte Beobachtungswarte des Planeten Erde ist das Internet selbst!
Privatmenschen und Unternehmer kennen das schon lange. Während man es im „privaten“ Umfeld eher nicht merkt, so sieht das bei Unternehmen oder Staatsgeschäften ganz anders aus. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ein interner Streit unter Freunden nicht das Potential hat, eine öffentliche Debatte loszutreten.
Wer aber ein eigenes Unternehmen führt, egal ob ganz klein oder ein Weltkonzern, der sollte das Internet fürchten. Und wer meint das nicht zu müssen, der hat schon verspielt!
Das Internet ist ein Informationskanal, bei dem Unternehmer und Öffentlichkeit nur einige Mausklicks voneinander entfernt sind. Ein negativer Foreneintrag über ein Unternehmen kann heute das Aus fürs Geschäft sein. Der darauf mögliche Shitstorm auf Twitter und Facebook gibt dem Chef dann den Rest.
Das Internet fordert jeden Unternehmer auf, sein Geschäft transparent der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine eigene Fanpage auf Facebook ist ja schon beinahe Pflicht. Aber eine solche Fanseite hat auch seine Schattenseite. Unternehmenskritikern, ehemalige Mitarbeiter und frustrierten Kunden wird hier eine Plattform gewährt, auf der sie das Unternehmen öffentlich anprangern können.
Aber das Zeitalter der Social-Networks hat auch seine guten Seiten – das steht außer Frage. Wer aber etwas davon versteht, der muss sich eingestehen, das er auf die Anregungen von Außen reagieren muss. Das muss nichts schlechtes sein. Eine Produktverbesserung durch den Kunden kann durchaus positive verkaufszahlen nach sich ziehen. Man darf also nicht alles schlecht reden.
Aber auch die Politik ist betroffen. Wenn ein Minister heute pubst, und einigen Bürgern das stinkt, dann kann daraus heute sogar Rücktritte zur Folge haben. Das was allgemein unter der „Netzgemeinde“ verstanden wird, genießt einen großen Einfluss auf Politik und auf die Wirtschaft.
Das Internet beobachtet uns, und wir beobachten andere über das Internet. Wir schimpfen in diesem Zusammenhang gerne über die „Datensammelwut“ von großen Internetfirmen. Aber wir freuen uns, wenn wir dadurch Informationen über einzelne Personen finden können, die wir näher beleuchten wollen. Sei es der neue Mitarbeiter, der neue Chef oder einfach nur Meinungen zu einem Produkt.
Aber auch wenn wir nach bestimmten Themen suchen, wie z.B. Familie, dann freuen wir uns, wenn wir gesuchte Informationen finden. Und am besten natürlich auch noch kostenlos. Da die meisten Websites sich mit Werbung finanzieren, können wir durch das Netz auf die meisten Informationen kostenlos zugreifen – ohne viel Aufwand.
Gleichzeitig hinterlassen wir Spuren. Sei es bei der Werbewirtschaft die uns kostenlose Inhalte ermöglicht, sei es in klassischen Onlineforen oder durch die aktive Verbreitung von Weblinks in Social-Networks. Diese Spuren können nachverfolgt werden – nicht nur von der NSA oder dem BND.
Viele Internetnutzer haben noch gar nicht verstanden zu was das Web alles fähig ist, und zu was man selbst alles nutzen kann, wenn man sich damit nur ein wenig näher beschäftigt.