Jeder der sich auf Jobsuche begibt, stößt praktisch sofort auf das Blutsaugertum der Zeitarbeit. Und jeden den ich Frage, ob er da anfangen würde, kann mir seine Geschichte dazu erzählen. Und viele erzählen mir nicht nur Geschichten, sondern erhoffen sich Hilfe von mir und suchen von sich aus den Kontakt.
Die meisten finden über meine Internetseite http://www.zeitarbeit-zentrum.de zu mir. Sei es per Mail oder per Telefon – alle die mit mir Kontakt aufnehmen suchen Rat und Hilfe. Auffallend dabei ist, das sich nur die Namen der Menschen oder der Firma ändern. Die Geschichten sind immer die gleichen. Inzwischen bin ich schon soweit, das die Kontaktsuchenden nur zwei oder drei Sätze sagen oder schreiben, bis ich ihnen dann ins Wort falle und ihnen genau sage, was dann passiert ist und wie es um die Sache zur Zeit steht.
Ein Punkt der immer Probleme bereitet ist die Frage nach dem Lohn. Und so habe ich inzwischen den Eindruck gewonnen, das der Begriff „Zeitarbeit“ ein Synonym für „Lohnbetrug“ ist. Mal fehlt das Fahrgeld, mal der Nachtzuschlag und dann gleich mal 500 auf einen Schlag. Interessant dabei ist, das die Zeitarbeitsfirmen stets behaupten, sie seien im Recht und hätten gemäß dem Arbeits- oder Tarifvertrag gehandelt. Und wer dann genau nachliest, was da drin steht, der merkt, das die Zeitarbeitsfirma schlicht lügt und sich über den Arbeitsvertrag als auch über den Tarifvertrag stellt.
Ein anderer Punkt ist die Frage nach Urlaubstagen oder Fragen zum Stundenkonto. So gibt es Zeitarbeitsfirmen, die ihren Mitarbeitern monatlich 20h wegnehmen, und dies damit begründen, das sie ja das Risiko tragen würden, wenn der Zeitarbeiter mal keinen Einsatz habe. Eine Firma nannte es „Sicherheitspauschale“ die der Arbeitnehmer zu entrichten habe. Und dann hat man dem Arbeitnehmer erklärt, das dies völlig rechtens ist.
Die Geschichten die ich höre klingen allesamt unglaubwürdig. Aber da ich einige davon selbst erlebt habe, kann ich auch der ungewöhnlichsten Erfahrung mit Zeitarbeit Glauben schenken.
Es wäre gut, wenn die betroffenen Arbeitnehmer ihre Erfahrungen irgendwo im Netz veröffentlichen würden (z.B. ein Blog). Dann können andere diese Erfahrungen lesen und sich ein Bild von der wahrscheinlich übelsten Unternehmensorte bilden. Und vielleicht bleibt dem einen oder anderen der Kontakt mit der Zeitarbeit erspart.
Und wer glaubt „mir passiert sowas nicht“ … der hat schon verloren – und wird bald eines besseren belehrt werden. Denn so war es schon immer. Die Namen ändern sich, die Geschichten bleiben die gleichen.