Datenschutz? Der muss besser werden! Der Umgang mit persönlichen Daten muss deutlich besser reglementiert werden. Der Bürger soll nicht durch die Datensammelwut von Regierung und Unternehmen in seinen Persönlichkeitsrechten eingeschränkt werden. Der Verbraucherschutz der „digitalen Gesellschaft“ muss gestärkt werden.
Die FDP steht für all das. Und damit haben Sie grundsätzlich auch Recht. Ganz besonders in den Punkten Datenschutz und Datensammelwut von Regierung und Unternehmen. Denn wir haben heute die Situation, das jeder User ausspioniert wird. Es werden längst nicht nur die Daten erhoben, welche zur Abrechnung benötigt werden.
Und welche Daten werden erhoben?
Welche Daten über jeden User erhoben werden, ist davon abhängig, welche Spionagemethoden eingesetzt werden. Um mal ein Beispiel an diesem Blog vorzunehmen …… diese Daten kann ich ohne gesonderte Spionagetechniken einsehen:
- Besucheranzahl pro Tag (Woche; Monat; Jahr)
- Webbrowser in Prozent
- Betriebssystem
- Top 100 der meist besuchten Inhalte
- Top 100 der Refererlinks (Von welcher Seite wurde auf meinen Blog verlinkt; Funktioniert nur, wenn Link angeklickt wurde)
- Regionalstatistik Deutschland und Österreich in Prozent
All dies wird protokolliert ohne das ich Spionagetools einsetze.
Viele Webmaster benutzen jedoch Spionagetools wie z.B. Google Analytics. Und hier wird einem gleich Angst und Bange um seine Daten. Die DDR-Stasi hätte sich gefreut ein solches Tool zu besitzen. Google Analytics sammelt viel mehr Daten, als der User zu wissen glaubt.
Ein Auszug aus dem Spionageumpfang:
- Neu- und Wiederkehrende Besucher einer Website
- Aus welchem Land kommt der Besucher
- Seitenzugriffe
- Verweildauer auf der Seite
- Besuchertreue
- Webbrowser
- Browser
- Browserversion
- Bildschirmauflösung
- Bildschirmfarben
- Javaunterstützung
- Flashversion auf dem PC
- Internetdienstanbieter
- Hostname
- Verbindungsgeschwindigkeit
- Zugriff über Mobilgeräte
- Mobilfunkbetreiber bei Zugriff über Mobilgeräte
- Zugriff über:
- Direktzugriff
- Verweisende Website (Refererlink)
- Suchmaschinen
- Keywords in Suchmaschinen (Über welche Keywords kam der Besucher durch die Suchmaschine)
- Zugriffe über Werbung durch AdWords
- Content
- Top-Webseiten (unbegrenzt)
- Ausstiegsseiten (auf welche Seite hat der User die Website verlassen)
- Websitesuche (Suchbegriffe werden dokumentiert)
- Und so weiter …..
Leicht übertrieben heißt das: Wenn es darauf ankommt, weiß Google Analytics wann ich auf dem Scheißhaus bin und was ich wann wo zu welchem Preis gekauft habe. Der „gläserne User“ ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Er ist Alltag.
Die Datensammelwut hat also längst ein Ausmaß erreicht, welches ganze Serverparks mit Daten füttert.
Die FDP hat sich längst gegen diese Datensammelwut ausgesprochen. Warum allerdings die FDP ihre Websites mit dem Spionagetool von www.webstats.de ausgerüstet hat, bleibt unbeantwortet.