Stille Updates

Als Microsoft ankündigte künftig „stille Updates“ für seine Produkte bereitzustellen, sind alle aufgesprungen und haben geschimpft. Von wegen der User würde entmündigt, Datenschutz und die EU-Komission fängt gleich zu schimpfen an und überhaupt.

Als aber Google angekündigt für seine Softwareanwendungen stille Updates zu machen (Toolbar; Google Chrome; etc.) hat kein Mensch nach Bestrafung gebrüllt oder wenigstens mit dem Finger auf Google gezeigt. Jeder fand es gut, alle haben es hingenommen. Das Schweigen konnte durchaus als „stille Zustimmung“ gewertet werden.

Und jetzt hat auch Adobe angekündigt, seinen Adobe Reader künftig mit stillen Updates zu versorgen. Auch hier interessiert es eigentlich keinen. Niemand regt sich darüber auf, das der Anwender übergangen wird.

Was ist das Problem der „stillen Updates“?

Mal abgesehen davon das bestimmt 99% aller User keine Ahnung haben was sie da machen, wenn sie Updates ausführen und installieren, regt sich das letzte Prozent zu Recht darüber auf, das sie die Kontrolle über ihr System verlieren. Denn dann ist es kaum mehr nachvollziehbar, wenn „silence updates“ das eigene System verändern oder sogar schießen.

Aber da 99% eh keinen Plan haben und ihren Computer nach dem Auspacken eh nicht ändern, ist es auch schon egal. Und nachdem diese 99% das regelmäßige Prüfen von Updates auch nicht machen, ist es vielleicht sogar doch sinnvoll – auch wenn das eine Prozent berechtigterweise mault.

Aber wenn das bei allen so stillschweigend hingenommen wird, dann muss man auch Microsoft zugestehen, stille Updates für seine Produkte machen zu dürfen – ohne gleich in der Presse zur Schlachtbank geführt zu werden.