Eine Branche profitiert von der angeblich bestehenden Wirtschaftskrise: Die Zeitarbeit.
Flexibilität ist heute mehr gefragt als jemals zuvor. Dabei ist „Flexibilität“ natürlich auch Auslegungssache. In Unternehmerkreisen ist damit gemeint, das der Mitarbeiter immer und überall zur Verfügung steht. Und wenn der Unternehmer den Kollegen nicht mehr braucht, kann er ihn nach Hause schicken.
Die einzigen Mitarbeiter die so behandelt werden können, kommen aus der Zeitarbeitsbranche. Und gerade in „unsicheren Zeiten“ wie jetzt, sind Leiharbeiter die erste Wahl. Aufgrund dieser Tatsache wird das Zeitarbeitsgeschäft dieses Jahr schlimmstenfalls stagnieren.
Aber das hat den positiven Nebeneffekt, das die künftige Entwicklung der Zeitarbeit als Meßinstrument für Ab- bzw. Aufschwung darstellt. Denn die ersten die es trifft, sind in beiden Fällen die Leiharbeiter.
Daraus folgt, das die Zeitarbeit die Wirtschaft im Würgegriff hat – und nicht umgekehrt. Denn alle Fachkräfte die in den vergangenen Jahren gefeuert wurden, haben ihren Platz in der Arbeitnehmerüberlassung gefunden. Soll heißen: Die Fachkräfte stehen bei den Zeitarbeitsfirmen unter vertrag und sind somit weg vom Arbeitsmarkt. Denn jeder Arbeitnehmer – auch ein Zeitarbeiter – weiß, das ein Arbeitsplatzwechsel immer ein Risiko für den Arbeitnehmer darstellt.
Und die Knebelverträge der Zeitarbeitsfirmen sind genial gestrickt, das sich eine Übernahme durch die Kundenfirmen nicht lohnt. So kostet die Übernahme eines Facharbeiters schnell mal eben 50.000Euro und mehr. Jeder Facharbeiter, der von der Zeitarbeit „verschluckt“ wird, erhöht die Marktpreise der noch verfügbaren Arbeitnehmerschaft.
Berechnen wir den demographischen Wandel mit ein, so wird es in Deutschland immer enger. Und das auch sehr schnell. Kinder werden immer weniger geboren – trotz Elterngeld. Ausbildungsplätze gibt es in den relevanten Berufsgruppen fast keine.
Die Zukunft spricht Zeitarbeit.