Fachkräftemangel verschärft sich 2018

Es soll ja immer noch Leugner des Fachkräftemangels geben. Was die meisten (noch) nicht sehen können, wird sich 2018 weiter verschärfen. Aber eigentlich ist das nur die halbe Wahrheit.

Denn inzwischen finden Unternehmen nicht mal mehr genug Leute, um eine Inventur durchzuführen. Verkaufshilfen, Kassenkräfte, … werden überall in Bayern gesucht. Und die werden inzwischen gut bezahlt. Und trotzdem kommt keiner. Große Schilder, übliche Werbeplakate, auf Autos, spezialisierte Fachkräfte, … offene Stellen ohne Bewerber.

Jüngst wirbt das Unternehmen „Check24“ mit Werbespots beim Streamingdienst „Spotify“ um neue Mitarbeiter aus der IT-Branche. Gesucht wird alles, was programmieren kann – oder mal davon gehört hat.

Die Konkurrenz um Mitarbeiter ist inzwischen so hoch, dass Unternehmer zwischen dem 1,5 und 2-fachen Stundenlohn zahlen. Ohne Erfolg. Keine Bewerber. Gerade im unteren Lohnsektor werden traumhafte Löhne gezahlt. Löhne, die nicht mal Gewerkschaften durchsetzen wollen.

Der Mangel an Mitarbeitern, also Hilfsarbeiter als auch Fachkräfte, wird sich 2018 weiterhin verschärfen. Ein möglicher Weg ist jener, Schulabgänger und Erwachsene ohne Ausbildung wieder auf den erfolgreichen Pfad des Arbeitnehmers zu bringen. Das gelingt aber nur, wenn das Arbeitsamt endlich Aus- und Weiterbildung ermöglicht. Immerhin sitzt die Behörde auf satten 17 Milliarden Euro.

Eine Senkung des Beitrags für die Arbeitslosenversicherung wird es mit der drohenden Koalition aus Union und SPD nicht geben. Das halte ich heute schon für sicher. Die SPD war in den letzten 20 Jahren schon nicht mehr auf der Seite des Arbeitnehmers. Warum also jetzt?

Fakt ist aber auch: Hochmut kommt vor dem Fall. Das bedeutet im Klartext, dass bald die richtigen Weichen für die nahe Zukunft gestellt werden müssen. Vor allem Infrastrukturprobleme gehören beseitigt. Das gilt im Besonderen für den Ausbau der Telekommunikation und der Sanierung maroder Straßen und Brücken. Gerade der ländliche Raum hat hier Nachhol- und Förderbedarf.

Ich hoffe, dass im Herbst genug Stimmen für die FDP-Bayern zusammenkommen, damit jemand die CSU aus ihrem Dornröschenschlaf wecken kann – und der Freistaat seinen Schwung als deutsches Zugtier nicht verliert.