Früher und heute

Es gibt ja immer wieder die Vergleiche, von dem was früher so war, und wie es heute ist. Besonders unter Eltern ist dies ja zu so ´ner Betriebspflicht geworden. Natürlich kennen wir alle die nackte Wahrheit. Aber heute möchte ich auch einmal mein persönliches Resümee dazu ziehen.

Früher haben wir noch Klartext gesprochen. Damals gab es noch den „Kannackenslang“, der durch „Erkan und Stefan“ erst zur vollendeten Blüte kam. Aber den hat damals jeder verstanden, wenn es dann hieß: „Willst Du Kick in Fresse? Suchst Du aus, Heikick, Zentralkick und lokick. Oder alles dreikick?“. Heute sagt man vor der Anwendung von körperlicher Gewalt, dass man den anderen in den aktiven Krankenstand bringen könnte, wenn dies erforderlich sei.

Oder anders: Manchmal wird mir erklärt, dass ich umkommen würde, wenn ich in einem unbekannten Land ausgesetzt würde, und nur eine Papierlandkarte für 9,99 als Orientierungshilfe hätte. Dazu kann ich folgendes sagen: Ich kann Landkarten lesen. Und wenn mein Gegenüber ein Smartphone für 1.000€ hätte, er würde verhungern und verdursten! Obwohl das Navi ihn sicher nach Hause bringen würde, könnte er mit dem Navi umgehen.

Früher haben die Kinder draußen „Räuber und Gendarm“ gespielt. Heute sitzen sie nur vor der XBOX und gucken sich die Augen eckig! Das ist bei mir ein wunder Punkt. Denn Tatsache ist, würden die Kinder heute draußen toben, würden sie eiskalt von Autos überfahren. Und so bleiben die Kinder drinnen, werden nicht überfahren – und toben virtuell. Im übrigen gehört es heute ja zum „guten Ton“, dass man bei einem schreienden Kind sich entscheiden muss. Nämlich zwischen „beschwere ich mich über Ruhestörung“ und „ich rufe als aufmerksamer Nachbar die Polizei“.

Ich will das nicht unnötig in die Länge ziehen. Denn jeder kann da wohl was zu erzählen. Meine persönliche Meinung dazu besteht darin, das ich denke, dass jene Leute von „früher“ einfach die ewig gestrigen bleiben werden. Man erkennt sie ganz leicht daran, dass ihr Radio auch heute noch … nur einen Knopf hat.