Das Internet ist böse!

Wir schreiben das Jahr 2015 nach Gru …. ne, nach Christus natürlich. Social-Media gehört zu unserem Alltag. Nicht mal ich kann mich dagegen wehren. Die letzte Wahrheit ist: Das Internet ist unser täglicher Begleiter. Social-Media gehört dazu. Ich kann das akzeptieren, oder auch nicht. Unabhängig von meiner Meinung, meinen Ansichten und meinen ganz persönlichen Ideologien ändert es nichts.

Gerade sehe ich im Bayrischen Rundfunk die Sendung „Jetzt ehrlich“ oder so. Es ist wieder mal so eine Sendung, die deutlich machen will, dass das Internet abgrundtief böse ist. Mich als Betreiber von Websites und Programmierer von Apps macht das wütend. Die generalisierte Ansicht, das Internet sei böse, ist nicht mehr zeitgemäß. Denn ironischerweise nutzen ausgerechnet die „Internetkritischen“ Social-Media um ihre eigene Ideologie zu verbreiten.

Und der Internetexperte hat ein T-Shirt an, auf dessen Vorderseite die Thorknolle prankt. Der Experte weiß, wie man sich auf Facebook bewegt … und was man auf Instagram alles machen darf um „sicher“ zu sein. Die Datenschutzeinstellungen werden „angerissen“ und den beiden Teenies wird versucht Angst einzujagen.

Was ich beeindruckend fand: Auf die Frage des Thornetzwerkexperten, ob der Junge jetzt vorsichtiger mit Beiträgen auf Facebook wäre, antwortete dieser nur, er wisse es noch nicht. Im Klartext: Der Junge hat versucht „nein, mir ist das egal – und wir haben 2015 nach dem Typen am Kreuz“ zu sagen.

Eins muss ich aber mal feststellen dürfen: Der große „Run“ auf Facebook & Co ist ja immer noch ungebrochen. Es ist fast so, als hätte es die Snowden-Storys nie gegeben. Und die NSA, die Briten und andere Geheimdienste würden ihren Job voller Ernsthaftigkeit und Respekt verrichten.

Ich persönlich denke, das die Geheimdienste, die uns ja vor Terror und Taschendieben schützen sollen, inzwischen selbst zu einer Bedrohung für die Demokratie mutiert sind. Denn Terrorabwehr hat nichts mit dem ausspionieren von Politikern und Firmen zu tun. Der Cyberkrieg, vor dem immer gewarnt wird, findet doch längst statt.

Aber es ist eben so, wie es eben ist. Alles Gute kann zu bösen Zwecken missbraucht werden. Allerdings ist der Zug abgefahren, bei dem man noch darüber diskutiert. Was wir brauchen, ist ein Verständnis davon, was wir ins Netz setzen und was nicht. Und wenn die Geheimdienste uns wirklich ständig über die Schulter blicken, dann habe ich mindestens 5 Follower mehr, als Twitter behauptet.