Bewerbung heute

Von | 20.11.2014

Wahrscheinlich kennen die meisten die Situation. Ich schreibe eine Bewerbung … und dann heißt es „Manege frei“ und man kommt sich vor wie im Circus. Nach dem Clown muss niemand lange suchen …

Es gibt da heute verschiedene Praktiken die sich irgendein Vollidiot mit Diplom ausgedacht hat. Jeder Mensch, der Herr seines Geistes ist, würde auf solche Vorgänge verzichten, wie sie heute offenbar üblich sind.

Die Zocker

Da gibt es zum Beispiel die Zocker unter den Firmen. Da werden die Bewerber eingeladen – für eine erste Runde. Dann folgt eine zweite und eine dritte Runde. Und wer dem potentiellen Chef die Eier am besten geleckt hat, der kriegt den Job. Die fachliche Qualifikation ist de facto zweitrangig.

Was bilden die sich ein? Glauben diese Fuzzis, sie seien der Nabel der Welt? Und jeder der da kommt ist Spielzeug, das man bei Nichtgefallen einfach wegwerfen kann? Man überlege nur mal den Zeitaufwand für dieses Bewerbermikado. Da gehen leicht mal eben 30 Arbeitsstunden zum Teufel. Nur weil ein Personaler keinen mehr hochkriegt …

Natürlich stelle ich als Bewerber die Frage: Wenn auf diese Art Entscheidungen getroffen werden: Ist diese Firma überhaupt Überlebensfähig? An „Konkurrenzfähig“ wollen wir mal gar nicht erst denken. Diese Frage stellt erst viel später – vielleicht.

Das große Schweigen

Bei anderen bekommst Du nicht mal eine Antwort. Sie schweigen sich aus. Anders ausgedrückt: In der Firma herrscht geistige Windstille und Tatenlosigkeit. Da stellt sich einem glatt die Frage, ob man in dem Laden überhaupt arbeiten will.

Man stelle sich vor, da sitzen 10 überbezahlte Abteilungsleiter und schweigen sich an. Und keiner verlässt das Meeting, bevor nicht jeder genug Zeit verschwendet hat!

Totlabern

Eine andere Variante ist die Totlabermasche. Da wird man also zu einem Gespräch eingeladen und mein Gegenüber fängt an zu reden. Am Ende stellt sich heraus, das die Stelle noch gar noch gar nicht von der Obrigkeit bewilligt wurde. Es gehe nur um Sondierung …. *alles*klar*

Es gibt Bewerbungsgespräche, die haben keinen tieferen Sinn und Zweck. Es ist pure Zeitverschwendung. Da ist selbst Hartz-4 TV eine echte Alternative! Da fühle ich mich wenigstens noch gut, weils anderen offensichtlich so richtig Scheiße geht.

Die gute alten Zeiten

So, jetzt werde ich sentimental … ich kenne nämlich noch die guten Alten Zeiten. Da galt das Wort eines Mannes noch etwas. Da war die Sache ganz klar: Man hat drüber gesprochen was man kann, was man noch lernen wollte und wie der zukünftige Job aussah. Und dann noch unterschreiben und Gas geben.

Heute hört man dann so saudumme Fragen „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“. Und die falsche Antwort liegt dir noch im selben Moment auf der Zunge. Sie lautet: „Auf deinem Stuhl, Du Arschloch!“.