Gesetzlich korrekte Website

Ich habe heute einen Streifzug durch das Web gemacht. Ich habe mir sehr viele Websites unter Bezugnahme ihrer Rechtsgültigkeit angesehen. Das Ergebnis: Jede Website die ich besucht habe, weißt Mängel auf. Zum Teil sogar erhebliche Mängel, die auch gerne mal abgemahnt werden.

Da kommen Spionagetools zum Einsatz, auf die der User hingewiesen werden müsste. Da werden Cookies eingesetzt, bei denen der User weder informiert, noch um Erlaubnis gebeten wird. Auf eine übersichtliche Gestaltung mit deutlichem Verweis auf eine Datenschutzerklärung wird mal verzichtet – mal im Impressum versteckt, was rechtswidrig und somit ungültig ist. Da werden SPAMartig Facebook- und Twitterbuttons verteilt, als gäbe es nichts wichtigeres als diesen Schrott auch noch mit meinen Kontakten zu teilen!

In anbetracht der Tatsache, das ich meine Websites stets rechtssicher zu gestalten versuche, muss ich schon sagen, das ich mir eigentlich viel zu viele Gedanken mache, wenn es darum geht, eine Website rechtssicher zu gestalten. Ich mache mir viele Gedanken zum Thema Datenschutz und die Umsetzung von Werbung und noch einigen weiteren Schwerpunkten wie Inhalte und Design. Was nach außen so einfach aussieht, ist hier bei mir zu Hause echte Arbeit.

Ich versuche stets auf dem Laufenden zu bleiben. Ich bin bei Xing in entsprechenden Fachgruppen aktiv – was sich als sehr produktiv und nützlich herausgestellt hat. Ich lese bei den größeren Fachzeitungen online mit – einschließlich in der IT-Gerüchteküche. Allein für diese Tätigkeiten „verschwende“ ich am Tag bestimmt zwei Stunden.

Und wenn ich dann sehe, wie eine große Anzahl von Websites das geltende Recht mit Füßen treten, werde ich schon etwas sauer. Denn durch das Ignorieren von Gesetzen, verschaffen sich andere illegale Wettbewerbsvorteile. Und wenn ich dann auch noch sehe, das die Betreiber IT-Firmen mit der Betreuung beauftragen, die es aus fachlicher Perspektive besser als ich wissen müssten, dann zweifel ich da schon an der fachlichen Umsetzung!

Das problematische daran ist nämlich, das für die Inhalte allein der Doininhaber verantwortlich ist. Wenn also eine IT-Firma Mist baut, dann muss sie dafür noch nicht mal haften, weil ja alles „Kundenwunsch“ ist. Ist ein „Kundenwunsch illegal, muss ich den Kunden darauf aufmerksam machen und darf das nicht umsetzen (meine Meinung – die aber nicht zählt)

Aber was solls? Warum rege ich mich auf? Nun, das ist ganz einfach. Denn wenn die gültigen Gesetze nicht eingehalten werden, werden die Gesetze und die Strafen darauf verschärft. Besonders die Verschärfung der Gesetze ist mir ein Dorn im Auge, der so richtig weh tut. Denn eine „kleiner Websitebetreiber“ muss die Suppe auslöffeln, die große IT-Konzerne der IT-Welt eingebrockt hat.

Ich empfinde das als ungerecht!