Es gab diese Tage ein sehr interessantes Gespräch. Und während dieses Gesprächs wurde ich mit der Behauptung konfrontiert, ich sei „streberhaft“.
Thema Alkohol
Ich vertrete die grundsätzliche Auffassung, das Alkohl nichts am Arbeitsplatz verloren hat. Gemeint ist hier natürlich jener Alc, welcher zum Trinken gedacht ist. Das fängt bereits damit an, das ich am Abend zuvor mir nicht den Wanst vollsaufe und morgens dann beim Chef anrufen muss, und mich krank melde, da ich die entsprechenden körperlichen Konsequenzen des Saufens aussitzen muss. Ich trinke weder vor der Arbeit noch in der Arbeit Alkohol.
Das hat jedoch weniger etwas mit „Streberhaft“ oder „brav sein“ zu tun. Wenn ich einen Wege- oder Arbeitsunfall habe, dann werden unbequeme Fragen gestellt. Und wenn dann Alkohol im Spiel war, sieht es ganz schlecht für mich aus.
Aber es geht noch weiter: Ich arbeite nicht mit Kollegen zusammen, welche glauben, ihr Glück liege ganz unten auf dem Flaschenboden. Denn jeder Kollege hat für den nächsten Kollegen ein Stück weit ebenfalls die Verantwortung auf einen sicheren Arbeitsplatz. Wenn ein Kollege im betrunkenen Zustand kommt, macht er Fehler. Und diese können schwere Folgen haben!!
Alkohol ist grundsätzlich nix, wenn es um den Arbeitsplatz geht. Und da gibt es auch keinerlei Toleranzen die ich ausschöpfen könnte oder wollte.
Spontan krank werden – nicht bei mir
Andere werden schon mal spontan krank. Weil sie gesoffen haben, weil sie keine Lust haben, weil sie anderes vor haben … und so weiter.
Wenn ich krank bin, dann gehe ich zum Arzt. Wenn ich nicht krank bin, dann gehe ich nicht zum Arzt, sondern in die Arbeit. Und danach kommt nichts mehr. Ich habe nur diese zwei Möglichkeiten.
Und wenn ich für die Arbeit keine Zeit habe, dann weiß ich das Tage oder Wochen im voraus. Zum Beispiel wegen einer Hochzeit oder wegen Behördengänge oder Geburtstagsfeier oder oder oder …. ich weiß es vorher. Und dann nehme ich mir vorher Urlaub oder einen Tag auf Gleitzeit – ist ja kein Problem. Und ich melde das auch rechtzeitig bei meinem Chef an und mache das nicht fünf Minuten vor Schichtbeginn!
Und wenn ich wirklich krank bin, dann bleibe ich zu Hause und gehe noch am gleichen Tag zum Arzt. Und ich bringe eine Krankmeldung. Egal ob es nur ein Tag oder eine Woche ist: Ich bringe die Krankmeldung innerhalb von zwei Tagen. Bin ich nur einen Tag krank, dann bringe ich die Krankmeldung am nächsten Tag mit – ohne Verspätung!
Pünktlich zur Arbeit
Ich komme nicht irgendwann zur Arbeit. Ich komme pünktlich. Und ich komme so pünktlich, das ich mich ggf. noch umziehen kann oder andere Vorbereitungen vor Ort erledige, damit ich pünktlich meine Tätigkeit ausführen kann. Ich erwarte von jedem anderen auch, das er pünktlich kommt.
Natürlich kommt es vor, das mal das Auto streikt. Da sagt auch keiner was – auch ich nicht. Wenn das aber fünf mal die Woche vorkommt, dann kann etwas nicht stimmen …
Eine Frage der Einstellung
Es geht mir dabei nicht darum besser zu sein als andere. Sondern es geht darum, vorhandene Regeln einzuhalten. Und ich kann solche Regelwerke nur dann selbst einfordern, wenn ich diese auch selbst lebe und umsetze.
Streberhaft ist nichts verwerfliches oder schlechtes. Nein, es ist lediglich auch dem jeweiligen Vorgesetzen an Respekt gezollt, wenn ich ihn frühzeitig über meine Wünsche (= Urlaub) oder Zwangslage (= krank) informiere. Und so wie ich bestimmte Erwartungen an meinen Chef habe, so hat dieser bestimmte Vorstellungen, wie etwas zu laufen hat. Und dann ist es auch ein respektvolles miteinander und ein gepflegter – stressfreier – Umgang.
So einfach ist das.
Wer damit ein Problem hat, der sollte seine eigenen Werte und Prinzipien einmal überdenken.