Windows 10 mobile und Nebeneffekte

Es ist soweit: Windows 10 mobile wird über Umwege auf den Kunden losgelassen.

Über die Insider-App konnte man sich ja in unregelmäßigen Abständen über Windows 10 mobile freuen – oder die jeweils aktuelle Version zum Teufel wünschen. Doch jetzt kann man auch als „normaler Verbraucher“ Windows 10 bekommen. Wer die haben möchte, der braucht allerdings eine App dafür, um sich das Update abzuholen. Mehr dazu gibt es beim Dr. Windows.

Für mich als App-Entwickler ist es schön, das endlich mal etwas weiter geht. Microsoft möchte ja gern ganz schnell ganz viele Universal-Apps (Apps, die auf allen Endgeräten laufen) haben. Das Coden hat sich aber nie gelohnt, weil es für ein fertiges Produkt keine Kunden im Smartphone-Bereich gab – abgesehen von den Teilnehmern des Insider-Programms.

Aber genau das ändert sich jetzt so langsam. Und darum macht es Sinn, sich jetzt intensiver um die Apps zu kümmern, die man schon gebaut hat. Es macht aber auch Sinn, über die Erweiterung seines Portfolios nachzudenken.

Gibt es jetzt eine APPplosion? Nein, das sicher nicht. Jedenfalls nicht von heute auf morgen. Man muss auch ehrlich sein und zugeben, das der Kuchen des Massenmarktes schon längst abgefrühstückt ist. Darum sind neue Musikdienste oder neue Social-Media-Apps reine Zeitverschwendung. Gleiches gilt für die hundertste Wetter-App oder ähnliches.

Was sich aber lohnen wird, sind kleine Nischen, die dem Massenmarkt verschlossen bleiben. Wir sprechen als von Apps, mit einer echten Zielgruppe, welche einen begrenzten lokalen Umfang hat. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten, offene Lücken zu schließen. Und dieser Kuchen taut gerade erst auf.

Solche Apps werden noch einen kleinen Nebeneffekt besitzen: Wenn es eine lokale App für Android und iOS nicht gibt, diese aber gut und wichtig ist, dann könnte dies zum Umstieg auf die Windows-Familie anregen.

Microsofts Entwickler-Community kann sich hier klar abgrenzen, und eigene Akzente setzen.